Indien bekämpft Proteste mit Ausgehverboten und Internetsperren
Aufgrund eines neuen Gesetzes gibt es in Indien in mehreren Städten Proteste. Nun hat die Regierung ein Ausgehverbot und Internetsperren verhängt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die indische Regierung hat ein Ausgehverbot und Internetsperren verhängt.
- So möchte sie die Proteste gegen das neue Einbürgerungsgesetz bekämpfen.
Angesichts der Massenproteste gegen ein neues Einbürgerungsgesetz hat die indische Regierung regional Ausgehverbote und Internetsperren verhängt. Ausgehverbote gab es am Freitag unter anderem in der Stadt Mangalore. Dort wurden bei gewaltsamen Protesten am Donnerstag mindestens zwei Menschen getötet und 20 Polizisten verletzt.
Dies berichtete der Fernsehsender NDTV. Auch Schulen seien zeitweise geschlossen worden.
Seit Tagen Proteste
Seit Tagen protestieren Zehntausende in Indien gegen ein neues Gesetz. Das Gesetz erleichtert illegal eingereisten Migranten aus den drei mehrheitlich muslimischen Nachbarländern Bangladesch, Pakistan und Afghanistan die Einbürgerung. Dies aber nur, wenn sie keine Muslime sind.
Obwohl die Regierung grössere Versammlungen in mehreren Städten verbot, gab es am Donnerstag Proteste in mehr als einem Dutzend Städten.
Staatsbürgerschaft und Religion verknüpft
Viele Muslime, Studenten und Oppositionsparteien kritisieren, dass mit dem Gesetz erstmals Staatsbürgerschaft und Religion verknüpft würden. Dies verstosse gegen die säkulare indische Verfassung.
Zudem diskriminiere das Gesetz Muslime. Premierminister Narendra Modi argumentiert hingegen, dass das Gesetz lediglich religiös verfolgten Menschen aus Nachbarländern helfe.