Indien verzeichnet steigende Corona-Infektionen
Zum ersten Mal seit fast drei Monaten hat Indien wieder rund 29'000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages registriert.
Das Wichtigste in Kürze
- In Indien werden mittlerweile Corona-Massnahmen weniger streng befolgt.
- Zudem kommt die Impfkampagne bislang relativ langsam voran.
Indien hat innerhalb eines Tages so viele Corona-Fälle erfasst wie seit drei Monaten nicht mehr. Aus den Zahlen des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch geht hervor, dass sich rund 29'000 Menschen neu infiziert haben und 188 Menschen in Verbindung mit Covid-19 gestorben sind. Die Höchstwerte lagen im vergangenen Sommer bei knapp 100'000 Neuinfektionen pro Tag. Im Januar waren es dann rund 10'000.
In der grössten Demokratie der Welt mit mehr als 1,3 Milliarden Menschen scheinen viele inzwischen das Gefühl zu haben, das Schlimmste der Pandemie sei vorbei. So werden beispielsweise Corona-Massnahmen weniger streng befolgt. Die Impfkampagne kommt bislang relativ langsam voran, obwohl Indien selbst massenhaft Corona-Impfstoff produziert.
Indien will bis im Sommer 300 Millionen Personen impfen
Eigentlich will das Land bis Sommer 300 Millionen Menschen impfen. Bislang wurden erst 35 Millionen Dosen geimpft. Die meisten von ihnen erhielten bislang erst eine Impfung. In Indien sieht die Impfreihenfolge wie folgt aus: Mitarbeiter im Gesundheitswesen werden ebenso wie Menschen in lebensnotwendigen Bereichen oder im Alter über 60 Jahren zuerst geimpft. Das gilt auch für Risikopatienten im Alter ab 45 Jahren.
Gleichzeitig hat Indien schon knapp 60 Millionen Dosen in mehr als 70 Länder exportiert - das heisst günstig verkauft oder sogar verschenkt. Oppositionspolitiker kritisierten, dass das Land dabei auf Impfstoffdiplomatie setze, statt mehr Menschen im eigenen Land zu schützen.
Zurzeit kommen mehr als 80 Prozent der bekannten Fälle in Indien aus sechs Gliedstaaten des Riesenlandes. Insgesamt gibt es mehr als 11,4 Millionen Fälle. Damit liegt das Land in absoluten Zahlen auf Platz drei nach den USA und Brasilien.
