Indigene Aktivisten immer öfter Opfer von Gewalt
Jeden zweiten Tag wird ein indigener Umwelt-Aktivist in Lateinamerika getötet. Sie setzen sich für den Erhalt ihres traditionellen Lebensraums ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 2014 sind 600 indigene Umweltaktivisten getötet worden.
- In Lateinamerika sind nehmen sie eine Schlüsselrolle in Kampf gegen den Klimawandel ein.
- In Brasilien will Präsident Bolsonaro ihnen ihre Ländereien strittig machen.
Intensive Landwirtschaft, illegaler Bergbau und riesige Energieprojekte bringen die Urvölker in Lateinamerika in Gefahr. Im vergangenen Jahr wurde in der Region durchschnittlich jeden zweiten Tag ein indigener Aktivist getötet. Die betonte das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat anlässlich des Internationalen Tags der indigenen Völker am Montag betonte.
Seit 2014 kamen in Lateinamerika nach Angaben von Adveniat 600 indigene Umweltschützer gewaltsam ums Leben. Viele indigene Organisationen in der Region sehen eine wachsende Gefahr für Leib und Leben ihrer Mitglieder.
Im Kampf gegen Klimawandel und Umweltzerstörung spielen die Urvölker eine Schlüsselrolle. Immer wieder werden Indigene in der Region ermordet, wenn sie Widerstand gegen wirtschaftliche Aktivitäten in ihren traditionellen Siedlungsgebieten leisten. «Wenn wir das Töten der indigenen Umweltschützer nicht stoppen, wird es nicht gelingen, den Regenwald und das Klima zu schützen.» Dies sagte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Michael Heinz.
In Brasilien versucht die rechte Regierung von Präsident Jair Bolsonaro derzeit, Indigenen ihre Ländereien mit rechtlichen Mitteln streitig zu machen. Die Abgeordnetenkammer billigte vor wenigen Tagen ein Gesetz, nach dem Landbesetzer künftig legale Eigentumstitel für geraubte Gebiete erhalten können.