Iran plant Atomgespräche mit Deutschland

Juli Rutsch
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Genève,

Iran will am 13. Januar mit Deutschland, Frankreich und Grossbritannien über sein Atomprogramm sprechen. Die Gespräche sollen in Genf stattfinden.

iran atomprogramm
Iran will sich mit mehreren Ländern zusammensetzen, um über deren Atomprogramm zu sprechen. - Keystone

Der Iran plant Gespräche über sein Atomprogramm mit drei europäischen Ländern. Laut «n-tv.de» soll das Treffen am 13. Januar in Genf stattfinden.

Teilnehmer sind Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. Der stellvertretende iranische Aussenminister Kasem Gharib Abadi betont den Charakter der Gespräche.

Gharib Abadi stellt klar, es handle sich um «Dialog und Beratungen und nicht Verhandlungen», so «n-tv.de». Bereits im November trafen sich Vertreter der vier Länder am Genfer See.

Hintergrund der Gespräche

Die geplanten Gespräche folgen auf Spannungen zwischen dem Iran und westlichen Ländern. «n-tv.de» berichtet von einer Resolution der IAEA.

Iran
Gharib Abadi, Botschafter der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA aus dem Iran. (Archivbild) - dpa

Darin warfen die USA und europäische Staaten dem Iran mangelnde Kooperation vor. Als Reaktion kündigte Teheran den Einsatz neuer Zentrifugen an.

Diese sollen laut IAEA die Produktion von hoch angereichertem Uran steigern. Für Atomwaffen wäre eine Anreicherung auf 90 Prozent nötig.

Der Iran und seine Atomnutzung

Der Iran besteht auf seinem Recht zur zivilen Atomnutzung. Das Land bestreitet Absichten zum Bau einer Atombombe.

Präsident Massud Peseschkian befürwortet neue Verhandlungen. Ziel ist die Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015, so «n-tv.de».

Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran

Das Abkommen wurde 2018 von den USA unter Donald Trump aufgekündigt. Daraufhin führte die US-Regierung Sanktionen wieder ein.

Hast du Angst vor einem möglichen Atomkrieg?

Als Folge hielt sich der Iran nicht mehr an seine Verpflichtungen.

Die geplanten Gespräche finden kurz vor einem möglichen politischen Wechsel statt. Laut «n-tv.de» ist die Vereidigung Trumps für eine zweite Amtszeit eine Woche später geplant.

Europäische Bedenken und Warnungen

Deutschland, Frankreich und Grossbritannien zeigen sich besorgt. «Die Zeit» berichtet über Warnungen vor einer «nuklearen Eskalation» im Land.

Die Staaten fordern Teheran zum sofortigen Stopp der Urananreicherung auf. Experten schätzen, dass für einen Atomsprengkopf etwa 50 Kilogramm 60-prozentiges Uran nötig wären.

Die iranische Regierung beteuert jedoch, keine Atomwaffen anzustreben. Dies geht aus dem Bericht von «Die Zeit» hervor.

Deutschlands Dilemma in der Iran-Politik

Die deutsche Bundesregierung steht vor einem aussenpolitischen Dilemma. Einerseits übt sie scharfe Kritik am Iran, andererseits will sie eine atomare Bewaffnung des Landes verhindern, berichtet die «Tagesschau».

Lars Klingbeil Iran
SPD-Co-Chef Lars Klingbeil fordert erhöhten Druck auf den Iran. (Archivbild). - keystone

SPD-Co-Chef Lars Klingbeil plädiert für eine Neubewertung früherer Annäherungsversuche.

Kritik an der deutschen Iran-Politik

Die Opposition kritisiert den Fokus der Bundesregierung auf das Atomabkommen. CDU-Politiker Norbert Röttgen wirft der Regierung einen «tunnelblickartigen» Ansatz vor.

Er bemängelt laut «Tagesschau»: «Iran-Politik ist Nuklearabkommen und sonst gar nichts.»

Röttgen sieht einen Widerspruch zur proklamierten feministischen Aussenpolitik. Er kritisiert die Vernachlässigung der Protestbewegung im Iran zugunsten der Nuklearpolitik.

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