Iran wird neue US Sanktionen mit Stolz umgehen
Der «Wirtschaftskrieg» der USA lässt Hassan Ruhani kalt. Er will die Sanktionen einfach umgehen, da sie gegen «internationale Regeln verstossen».
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA haben die Strafmassnahmen gegen den Iran wieder in Kraft gesetzt.
- Der Iran wird die «illegalen und ungerechten Sanktionen mit Stolz umgehen».
Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat angekündigt, die neuen Strafmassnahmen der USA «mit Stolz» zu umgehen. Der Iran werde die «illegalen und ungerechten Sanktionen mit Stolz umgehen, weil sie gegen internationale Regeln verstossen», sagte Ruhani am Montag in einer Fernsehansprache. Er sprach von einem «Wirtschaftskrieg» gegen sein Land. Über US-Präsident Donald Trump sagte Ruhani, noch nie habe jemand im Weissen Haus gesessen, der «ein solcher Gegner von Gesetzen und internationalen Übereinkommen» sei.
Die USA hatten in der Nacht zum Montag neue massive Sanktionen gegen den Iran in Kraft gesetzt. Die Strafmassnahmen, die seit 6 Uhr MEZ gelten, richten sich vor allem gegen die Öl- und Finanzbranche. Betroffen sind auch Unternehmen aus Drittstaaten, die mit dem Iran Geschäfte machen. Für mehrere Länder gelten Ausnahmeregelungen, allerdings nicht für die EU.
Die Sanktionen ergeben sich aus der im Mai von Trump getroffenen Entscheidung, das Atomabkommen mit dem Iran aufzukündigen. Trump leitete damals die Wiederinkraftsetzung von Strafmassnahmen ein, die auf Grundlage des Abkommens von 2015 ausgesetzt gewesen waren. Die an der Vereinbarung beteiligten EU-Staaten – darunter Deutschland – kritisieren Trumps Kurs und versuchen, das Abkommen zu retten.