IS reklamiert Häftlingsmeuterei in Tadschikistan für sich
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat die Häftlingsmeuterei in einem Hochsicherheitsgefängnis in Tadschikistan für sich reklamiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Schwerverbrecher in Tadschikistan zettelten einen Aufstand mit 26 Toten an.
- Hinter der Häftlingsmeuterei steckt der Islamische Staat (IS).
Drahtzieher der Häftlingsmeuterei in einem Hochsicherheitsgefängnis in Tadschikistan mit mindestens 26 Toten ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen ein ehemaliges Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) . Ein Insider, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte der Nachrichtenagentur AFP heute Freitag, der in der Haftanstalt von Chudschand einsitzende Mann habe mit der Meuterei am Mittwoch und Donnerstag einen Gefangenenausbruch auslösen wollen.
Der Versuch scheiterte, weil Sondereinsatzkräfte die Lage in der Haftanstalt unter Kontrolle brachten. Die Meuterer setzten den Angaben zufolge Werkzeuge aus einer Gefangenenwerkstatt als Waffen ein. Unter den Toten – anderen Quellen zufolge waren es 28 – befanden sich ein Wärter und ein Soldat. Der IS bekannte sich über sein Sprachrohr Amaq zu der Meuterei. Die Regierung äusserte sich zunächst weiterhin nicht zu dem Vorfall.
Gefängnis kein unbeschriebenes Blatt
Das Gefängnis im Norden der zentralasiatischen Republik ist für tausend Häftlinge ausgelegt. Unter den zu langen Haftstrafen verurteilten Insassen sind Mörder und Islamisten.
Ein Bewohner von Chudschand, der zweitgrössten Stadt des Landes, sagte AFP per Telefon, er habe am Mittwochabend aus dem Gefängnis Schüsse von Schnellfeuerwaffen gehört.
Bereits in der Vergangenheit war das Gefängnis in die Schlagzeilen geraten. Vor zwei Jahren waren bei einem Ausbruchsversuch ein Häftling und ein Wärter getötet worden. Nach Behördenangaben wollten sich die drei Ausbrecher damals dem IS anschliessen.