Israel: Armee untersucht Tötung von Palästinensern an Gaza-Grenze
Bei Protesten an der Gaza-Grenze wurden zwei Palästinenser getötet. Die israelische Armee hat nun eine Untersuchung eingeleitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Protesten wurden zwei Palästinensern an der Gaza-Grenze erschossen.
- Die israelische Armee hat nun eine Untersuchung eingeleitet.
Die israelische Armee untersucht nach eigenen Angaben die Tötung zweier Palästinenser bei Konfrontationen mit der israelischen Armee an der Gaza-Grenze. Es habe Hinweise darauf gegeben, dass die Schüsse «nicht in Übereinstimmung mit Standard-Vorgehensweisen» gefallen seien.
Es gehe um einen Fall vom 30. März und einen vom 13. Juli, teilte die Armee am Dienstag mit. Seit Ende März sind bei Protesten und Zusammenstössen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza rund 170 Palästinenser von israelischen Soldaten getötet worden. Ein israelischer Soldat wurde erschossen.
Am 30. März wurde nach palästinensischen Angaben einem Jugendlichen in den Rücken geschossen. Ein Video, das den Vorfall zeigen soll, war anschliessend im Internet zu sehen. Am 13. Juli wurde demnach einem Jugendlichen in den Kopf geschossen, als er am Grenzzaun hoch klettern wollte.
Die im Gazastreifen herrschende Hamas forderte, israelische Verantwortliche müssten vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gestellt werden.
Die Uno-Vollversammlung hatte im Juni in einer Resolution die «exzessive, disproportionale und rücksichtslose Gewalt» Israels gegenüber den Palästinensern beklagt.
Die Palästinenser fordern ein Ende der Gaza-Blockade und ein Recht auf Rückkehr in ihre frühere Heimat oder die ihrer Eltern und Grosseltern. Diese Dörfer oder Städte gehören heute zum israelischen Staatsgebiet. Sie beziehen sich dabei auf Flucht und Vertreibung Hunderttausender Menschen im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948. Israel lehnt die Forderungen ab.