Israel fliegt Luftangriffe auf den Gazastreifen

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Planet Erde,

Palästina provozierte mit Raketenangriffen auf Israel. Nun flog Israels Armee Luftangriffe auf den Gazastreifen.

Angehörige des Palästinensers Naji Al-Zaanin trauern während seiner Beerdigung.
Angehörige des Palästinensers Naji Al-Zaanin trauern während seiner Beerdigung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem israelischen Luftangriff auf Gaza starb ein Palästinenser.
  • Dafür hagelt es international massiv Kritik.

Als Reaktion auf palästinensische Raketenangriffe auf israelisches Gebiet hat Israels Luftwaffe Angriffe auf Ziele im Gazastreifen geflogen. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben heute Mittwoch ein Palästinenser getötet und drei weitere verletzt. Der UN-Sondergesandte Nickolay Mladenov sprach von einer «gefährlichen Eskalation», mit der Israel provoziert und ein weiterer Krieg in der Region heraufbeschworen werden solle. Die EU verurteilte den «willkürliche» Raketenbeschuss als «vollkommen inakzeptabel».

Kämpfer hatten heute Mittwoch am frühen Morgen vom Gazastreifen aus zwei Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Dabei wurde nach Angaben der israelischen Armee das Haus einer fünfköpfigen Familie in der Stadt Beer Sheva schwer beschädigt. Die Familie kam demnach mit dem Leben davon, weil die Mutter ihre drei Kinder rechtzeitig in einen Schutzraum gebracht habe. Eine zweite Rakete landete im Meer vor der Küste von Tel Aviv.

Warnung Netanjahus

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warnte, seine Regierung werde unnachgiebig auf jegliche Angriffe auf die Grenze zum Gazastreifen und auf sein Staatsgebiet reagieren: «Wenn die Angriffe nicht aufhören, werden wir sie stoppen.»

Die im Gazastreifen reagierende radikalislamische Hamas-Bewegung verurteilte die Raketenangriffe als «unverantwortliche» Störungen der Bemühungen Ägyptens und der Vereinten Nationen, zu einem dauerhaften Waffenstillstand zu kommen.

Hamas trage «volle Verantwortung»

Israels Armeesprecher Jonathan Conricus wies dies zurück und erklärte, die Hamas trage die «volle Verantwortung» für die Attacken. Israelische Vergeltungsangriffe auf 20 Ziele hätten unter anderem einem für Angriffe genutzten Tunnel und einer Anlage zum Waffenbau gegolten, erklärte er. Dabei sei ein Palästinenser getötet worden, der gerade eine Rakete abfeuern wollte.

Ein von der Armee veröffentlichtes Video zeigt einen Mann nahe der Grenze zu Israel, der eine Rakete zum Abschuss vorbereitet, bevor er von einem israelischen Geschoss getroffen wird.

Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman ordnete die Schliessung der Grenzübergänge zum Gazastreifen an. Zudem liess er die Fischereizone vor der Küste des Gazastreifens von sechs auf drei Seemeilen beschränken.

Regelmässig kommt es zu Zusammenstössen

Seit Ende März gibt es an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel regelmässig Zusammenstösse zwischen Palästinensern und der israelischen Armee. Mindestens 207 Palästinenser und ein israelischer Soldat wurden seitdem getötet.

Die Demonstranten fordern die Aufhebung der von Israel vor mehr als zehn Jahren verhängten Blockade des Gazastreifens und die Rückkehr von Palästinensern auf ihr Land, das sie bei der Gründung des Staates Israel 1948 aufgrund von Vertreibung oder Flucht verlassen mussten.

Die Gewalteskalation hat die Furcht vor einem neuen Krieg zwischen Israel und der Hamas verstärkt. Zuletzt hatte Israel im Sommer 2014 Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen geführt. Bei dem 50-tägigen Armeeeinsatz waren mehr als 2100 Palästinenser getötet worden, ein Grossteil davon Zivilisten. Auch 74 Israelis starben, die meisten von ihnen waren Soldaten.

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