Israel-Krieg: Darum haben die Geiseln bei Freilassung gelächelt
Laut dem Gesundheitsministerium setzte die Hamas die Geiseln im Israel-Krieg vor der Freilassung unter Drogen. Deshalb hätten sie glücklich gewirkt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Gesundheitsministerium erklärt, weshalb die Geiseln den Terroristen winkten.
- Sie seien unter Drogen gesetzt worden, wodurch sie optimistisch gewirkt hätten.
- Die Bedingungen in der Geiselhaft seien aber hart gewesen.
Es waren Bilder, die verwunderten und für Stirnrunzeln sorgten: Die im Israel-Krieg freigelassenen Geiseln winken den Hamas-Kämpfern zum Abschied lächelnd zu. Eine erste Vermutung war, dass die Zivilisten dazu gezwungen worden sind. Darauf deutet auch ein Video hin: Ein 13-Jähriger wird freigelassen und winkt den Terroristen zu. Als diese sich aber wegdrehen, verdreht der Junge die Augen und verwirft die Hände.
Eine andere Erklärung nennt nun Hagar Mizrahi bei einem Treffen des Gesundheitsausschusses des israelischen Parlaments. Der Vertreter des Gesundheitsministeriums sagt, die Entführer hätten die Geiseln vor der Übergabe unter Drogen gesetzt. Darüber berichtet die «Times of Israel».
Es sei die beruhigende Substanz Clonazepam eingesetzt worden. Dadurch hätten die Geiseln glücklich und optimistisch gewirkt.
Die Gegenseite spricht davon, dass die Geiseln freiwillig gewunken hätten. Die Hamas-Propaganda nutzt die Bilder, um zu behaupten, die Gefangenen seien gut behandelt worden.
Dagegen sprechen aber die Berichte der Geiseln. Mizrahi sagt vor dem Ausschuss, die Kriegsverbrechen seien von den Geiseln dokumentiert worden. Sie hätten von harten Bedingungen in der Geiselhaft berichtet. An gewissen Tagen hätten sie nichts oder sehr wenig zu essen bekommen, sie mussten auf Bänken oder Stühlen schlafen.
Israel-Krieg: 137 Geiseln noch im Gazastreifen
108 Geiseln kamen beim Gefangenenaustausch während der Feuerpause im Israel-Krieg frei. Laut israelischen Schätzungen befinden sich weiterhin 137 Menschen unfreiwillig im Gazastreifen. Wie es ihnen geht und ob sie überhaupt noch am Leben sind, weiss Tel Aviv nicht.
Und auch die Hamas kann die Zahl nicht bestätigen. Dutzende Geiseln seien beim Gegenangriff Israels gestorben, einige befänden sich in den Händen anderen Gruppierungen.