Israel-Krieg: So konnte Überlebende Hamas-Massaker entkommen
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Musik-Festival töteten Hamas-Kämpfer rund 260 Menschen.
- Eine Überlebende erzählt, wie sie beinahe entführt wurde.
- Sie überlebte, indem sie sich mit Blut beschmierte und totstellte.
Rund 260 Menschen wurden beim Sturm der Hamas-Kämpfer auf ein Musik-Festival getötet. Eine Überlebende teilt nun mit, wie sie es geschafft hatte, lebend rauszukommen. In der Wüste, knapp vier Kilometer von der Grenze des Gazastreifens wurde ein Festival abgehalten. Um 6 Uhr morgens, der Hauptact spielte gerade, begannen das Massaker und der Israel-Krieg.
May Hayat arbeitete an einer Bar und hatte eben Feierabend, wie sie auf Instagram berichtet. Mit einer Freundin ging sie zum Wohnwagen, um sich auszuruhen. Über einen Anruf erfuhr sie, dass Hamas-Kämpfer angreifen und morden.
Mit der Freundin ging sie in einen Kommandoraum der Polizei, wo sie sich mit anderen Festival-Gängern versteckte. «Manche weinten, manche schrien, manche bekamen Angstanfälle und manche schwiegen völlig.»
Als die Schüsse näherkamen, stürmten die Polizisten raus, wurden aber alle erschossen. Dann versuchten die Schutzsuchenden ihr Glück und rannte raus. Jemand habe ihr zugerufen, sie solle herkommen, es sei sicherer dort. May Hayat folgte dem Ruf und versteckte sich mit einem Mann in einem Loch.
«Kennst du die Geschichten über den Holocaust, in denen Menschen so taten, als wären sie tot?», fragte sie den Mann. Dieser bedeckte die beiden dann mit Sand. So harrten sie rund eine Stunde aus.
Dann wurden sie von Terroristen entdeckt und aus dem Loch geholt. Einer habe ihr eine Jacke über die Schultern gelegt, erzählt Hayat, die anderen hätten sie «wie ein Stück Fleisch» angestarrt. Der Kämpfer nahm sie bei der Hand.
Sie habe keinen Widerstand geleistet, der Mann aus dem Loch aber habe um sein Leben gebettelt und geweint. Sie habe ihm gesagt, er solle das nicht tun. Er habe aber nicht auf sie gehört, die Hamas-Kämpfer erschossen ihn.
Israel-Krieg: Sie überlebte, weil Auto nicht ansprang
Die Terroristen führten Hayat dann zu einem Auto, das aber nicht anspringen wollte. Der Kämpfer, der ihr die Jacke gegeben hatte, sagte ihr dann, sie könne gehen.
«Ich fing einfach an zu laufen», schreibt Hayat. Sie habe sich unter einer Bühne neben drei Leichen versteckt. «Ich beschmierte mich mit Blut und stellte mich drei Stunden lang tot.» Angreifer seien an ihr vorbeigegangen, sie habe dauernd Schüsse gehört.
Doch plötzlich habe sie Hebräisch gehört und um Hilfe gerufen. Israelische Soldaten hätten sie dann zusammen mit anderen Überlebenden zu einem Wohnwagen gebracht.
Hamas-Kämpfer griffen Israel am Samstag aus dem Gazastreifen an, rund 900 Menschen wurden getötet und 2600 verletzt. Damit wurde der Israel-Krieg gestartet. Israel reagiert mit grossen Gegenangriffen, bei denen sich die Opferzahlen in ähnlichen Bereichen bewegen.