Israel-Gaza-Krieg

Israel-Ticker: Hamas lässt doch noch 20 Geiseln frei

Im Israel-Krieg ist es zu einer Feuerpause und einem Austausch von Geiseln gegen Häftlinge gekommen. Zuvor vermeldete Israel Erfolge. Die Neuigkeiten im Ticker.

Israel-Krieg
Angehörige von Hamas-Geiseln mit Bildern der Entführten. (Symbolbild) - Ohad Zwigenberg/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Israel-Krieg hat am Freitag eine mindestens viertägige Waffenruhe begonnen.
  • Die Hamas hat Geiseln freigelassen, Israel palästinensische Häftlinge.
  • Zuvor stiess Israel weit in den Gazastreifen vor, das Vorgehen wurde auch kritisiert.

Seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben zahlreiche Todesopfer zu beklagen. Die Hamas hat laut Israel die Kontrolle über den Gazastreifen verloren.

Israel ist in das Schifa-Krankenhaus, das die Hamas als Quartier verwenden soll, eingedrungen und hat Waffen gefunden. Immer wieder vermeldet Tel Aviv die Tötung hochrangiger Hamas-Mitglieder. Auch Tausende Zivilisten sind gestorben, was zu Kritik am israelischen Vorgehen führt.

Verfolgen Sie die aktuellen Entwicklungen im Israel-Gaza-Krieg täglich?

Seit Freitagmorgen herrscht eine Waffenruhe. In dieser Zeit werden Geiseln gegen palästinensische Häftlinge getauscht und Hilfsgüter geliefert. In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Donnerstag können Sie im Ticker hier nachlesen.

02.45: Nach 50 Tagen Gefangenschaft ist ein neunjähriges Mädchen aus Irland von der Hamas freigelassen worden. Emily Hand war nach der Attacke für tot gehalten worden.

«Emily ist zu uns zurückgekommen!», schrieb ihre Familie in einer Mitteilung der Zentrale des Forums von Geiseln und Vermissten. «Wir finden keine Worte, um unsere Gefühle nach 50 schwierigen und komplizierten Tagen zu beschreiben. Wir sind überglücklich, Emily wieder in die Arme schliessen zu können.»

01.33: Im Gegenzug zu den Geiseln liess Israel nach palästinensischen Angaben 39 Palästinenser frei. Sie seien in Ost-Jerusalem sowie im Westjordanland von ihren Familien empfangen worden. Demnach handelte es sich um sechs Frauen sowie 33 männliche Jugendliche unter 19 Jahren.

Am Abend hatten Dutzende auf die Freilassung vor einem israelischen Gefängnis nördlich von Jerusalem gewartet. Palästinensischen Angaben zufolge waren israelische Soldaten gegen die Wartenden mit Tränengas und Gummigeschossen vorgegangen. Laut Sanitätern wurden vier Menschen verletzt.

Israel-Krieg: Hamas lässt Geiseln mit Verzögerung frei

00.19: Unter den am Samstagabend freigelassenen Geiseln befinden sich laut Aussenministerin Baerbock auch vier deutsche Doppelbürger. Bei ihnen handelt es sich um eine 67-jährige Frau sowie ihre 38-jährige Tochter und deren Kinder (3 und 8).

22.09: Katar meldet, dass die Hamas nun doch 13 israelische Geiseln freigelassen hat. Dazu kommen Berichten zufolge vier mit anderen Nationalitäten. Sie wurden dem Roten Kreuz übergeben.

Die Hamas und auch das israelische Militär teilten dies ebenfalls mit. Eine Bestätigung des Roten Kreuzes stand zunächst noch aus.

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Auch am Samstag sind mehrere Geiseln befreit worden. - keystone

Nur wenige Stunden vor der Freilassung der Geiseln hatte die Hamas eine Übergabe in letzter Minute überraschend gestoppt. Als Grund nannte die Terrororganisation, dass Israel aus ihrer Sicht gegen einen Teil des Geisel-Deals verstossen habe. Nach Einschreiten Katars lenkte die Hamas am späten Abend ein.

Im Gegenzug sollten am Abend 39 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Unter ihnen sind der Hamas zufolge sechs Frauen und 33 männliche Jugendliche unter 19 Jahren.

Katar: Geiseln aus Israel-Krieg werden am Samstag übergeben

20.15: Die Übergabe einer zweiten Gruppe von 20 Geiseln im Israel-Krieg erfolgt nach Darstellung Katars noch an diesem Samstagabend.

«Nach einer Verzögerung bei der Freilassung von Gefangenen auf beiden Seiten wurden die Hindernisse durch katarisch-ägyptische Gespräche beseitigt.» Das teilte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Aussenministeriums, mit.

Am Abend würden 39 in Israel inhaftierte palästinensische Frauen und Minderjährige freigelassen. Im Austausch für 13 israelische Geiseln, die vor sieben Wochen von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt wurden. Ausserhalb dieser Vereinbarung werden ausserdem sieben Zivilisten freigelassen, wie es hiess. Damit waren offensichtlich sieben weitere aus Israel entführte Geiseln gemeint.

20.13: Zehntausende Israelis haben 50 Tage nach dem Massaker der islamistischen Hamas für die Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen demonstriert.

Sie versammelten sich am Samstagabend mit israelischen Flaggen und Protestschildern im Zentrum der Küstenstadt. Auf einem Banner war zu lesen: «Kein Sieg bis zur letzten Geisel.» Die Organisatoren gaben die Zahl der Teilnehmer mit geschätzt 100'000 an. Auch in Jerusalem kam es zu Protesten.

Israel droht mit Ende der Feuerpause

19.59: Israel hat Medienberichten zufolge ein Ende der Feuerpause um Mitternacht (Ortszeit) angedroht. Dies, sollte die islamistische Hamas die zweite Gruppe von Geiseln nicht wie geplant freilassen.

«Die Hamas ist sich bewusst, dass das israelische Militär die Bodenoffensive im Gazastreifen fortsetzen wird. Wenn die Geiseln nicht bis Mitternacht freigelassen werden», sagte ein israelischer Sicherheitsbeamter am Samstag der Nachrichtenseite «ynet». Und warf der Hamas vor, bereits am Vortag «dasselbe Spiel» gespielt zu haben.

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Israelische Soldaten. - keystone

Demnach seien kurzfristig die Reiseroute und der Transport der Geiseln geändert worden sein. Dem Beamten zufolge sollen auch über 61 von 200 für den Tag geplanten Hilfstransporte in den nördlichen Gazastreifen gelangt sein. Die Hamas hatte dies verneint.

Auch mehrere weitere israelische Medien berichteten unter Berufung auf Sicherheitskreise von dem Ultimatum bis Mitternacht. Eine offizielle Bestätigung stand jedoch zunächst aus.

Geisel-Übergabe im Israel-Krieg verzögert sich

17.36: Die Übergabe einer zweiten Gruppe von Geiseln im Gazastreifen wird sich nach Darstellung der Terrororganisation Hamas verzögern. Die Hamas begründete ihr Vorgehen damit, dass Israel gegen einen Teil des Abkommens verstossen habe. Sie warf Israel vor, nicht wie vereinbart Hilfslieferungen auch in den nördlichen Teil des Gazastreifen ermöglicht zu haben.

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Israelische Sicherheitskräfte vor dem Schneider Children's Medical Center in Petah Tikva, in Vorbereitung auf die Freilassung israelischer Geiseln. - dpa

Ob dies tatsächlich Teil des im Israel-Krieg von Katar vermittelten Abkommens war, war gegenwärtig unklar. In Israel war zunächst immer die Rede davon, Hilfslieferungen im Süden zu ermöglichen. Zudem gab die Hamas an, Israel soll sich bei der Freilassung von Häftlingen nicht «an die vereinbarten Standards» halten.

Zuvor hatte es mehrere Berichte gegeben, dass der Übergabeprozess der Geiseln bereits begonnen hatte. Es war nach unterschiedlichen Berichten von 13 oder 14 Israelis die Rede. Die Geiseln sollten den Berichten nach bereits an das Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden sein. Unklar war zunächst, wie lange die Verzögerung dauern wird, von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

Weitere Geisel-Übergabe im Israel-Krieg begonnen

16.49: Laut den ägyptischen Behörden hat die für Samstag erwartete Geiselübergabe begonnen. Dies berichtet der israelische Sender «Channel 12». 13 Entführte werden demnach dem Roten Kreuz übergeben.

Die Hamas selbst spricht von 14 Geiseln.

16.38: Die erwartete Freilassung einer weiteren Gruppe von Geiseln der islamistischen Hamas hat sich am Samstag zunächst verzögert.

In Israel war die Übergabe der Israelis gegen 15 Uhr MEZ erwartet worden. Mehr als eine Stunde später berichteten israelische Medien von einer «technischen» Verzögerung. Unklar war zunächst, wann der geplante Übergabeprozess im Israel-Krieg starten soll.

14.49: In der mindestens viertägigen Feuerpause im Gaza-Krieg hat die Regierung Katars nach eigener Darstellung eine Vorlage für eine mögliche Verlängerung. «Wir haben jetzt die Formel», sagte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Aussenministeriums.

Eine mögliche Verlängerung der bisher vereinbarten Feuerpause sei eher ein «Anhang zur Vereinbarung statt eine neue Vereinbarung». Dabei würden dann dieselben Bedingungen gelten wie zuvor, sagte der Aussenamtssprecher. «Wir haben die Formel, deshalb wird es leichter sein, einen zweiten Deal über die Bühne zu bringen.»

Weitere 14 Geiseln sollen freigelassen werden

14.05: Medienberichten zufolge sollen heute Samstag weitere 14 Geiseln im Gegenzug für 42 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Der US-Nachrichtensender CNN berichtete die Zahl am Samstag unter Berufung auf einen israelischen Beamten. Zuvor war nur von 13 Geiseln die Rede gewesen, deren Freilassung aus dem Gazastreifen erwartet wurde.

13.16: Eine Delegation aus Katar ist zu Gast in Israel. Hintergrund ist das Abkommen über eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln und Häftlingen. Das bestätigte ein Diplomat, der über den Besuch informiert wurde, der Deutschen Presse-Agentur.

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Noch immer befinden sich Geiseln im Gazastreifen. - keystone

Die am Samstag eingetroffene Delegation sei Teil des katarischen «Einsatzteams» zum laufenden Gaza-Krieg.

11.22: Im Rahmen des Abkommen zwischen Israel und der Hamas sollen heute 42 weitere palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Das berichteten israelische Medien unter Berufung auf die Gefängnisbehörde des Landes.

Bedingung für ihre Freilassung sei, dass zuvor die israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen freikämen.

Lieferung von Hilfsgütern und Treibstoff nach Gaza geht weiter

10.48: Am zweiten Tag der Feuerpause im Gazastreifen gehen die Lieferungen von Hilfsgütern und Treibstoff dorthin weiter. 100 weitere Lastwagen hätten am Samstag Lebens- und Arzneimittel nach Gaza gebracht. Dies teilte der Ägyptische Rote Halbmond am Samstag mit.

Zudem hätten sieben Tankwagen den Grenzübergang Rafah von Agypten in den Gazastreifen durchfahren. Vier davon mit Gas zum Kochen und drei weitere mit Diesel. Am selben Tag sollten noch 260 weitere Lastwagen Hilfsgüter nach Gaza bringen.

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Lastwagen mit humanitärer Hilfe für den Gazastreifen fahren in Rafah aus Ägypten ein. (Archivbild) - keystone

09.38: An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es nach einem Tag ohne besondere Vorkommnisse wieder einen Zwischenfall gegeben. Israels Armee schoss in der Nacht zum Samstag eine aus dem Libanon abgefeuerte Rakete ab.

Diese sollte eine israelische Drohne treffen. Das Fluggerät sei nicht beschädigt worden. Als weitere Reaktion griff Israels Armee eigenen Angaben zufolge Ziele der Hisbollah im Nachbarland an.

Israel-Krieg: Freigelassene Geiseln in guter körperlicher Verfassung

05.45: Die freigelassenen Geiseln wurden in verschiedene Krankenhäuser in der Nähe von Tel Aviv gebracht. Die Direktorin eines Spitals sagt, die vier Kinder, drei Mütter und eine Grossmutter seien in guter körperlicher Verfassung. Sie wurden mit ihren Familien vereint und seien «in den besten und fürsorglichsten Händen».

Heute Samstag sollen 13 weitere Geiseln freikommen. Israel soll eine Liste mit ihren Namen bekommen haben. US-Präsident fordert, dass auch am Sonntag und Montag, den weiteren Tagen der Waffenruhe, Gefangenen freikommen.

Geduld
Gaza-Krieg: Israelisches Militärpersonal wartet vor einem Krankenhaus in Petach Tikwa auf die Ankunft der von der islamistischen Hamas-Bewegung freigelassenen Geiseln. - dpa

05.32: Erneut bekräftigte Biden auch das Ziel einer Zweistaatenlösung: «Wenn wir in die Zukunft blicken, müssen wir den Kreislauf der Gewalt im Nahen Osten durchbrechen», sagte Biden.

«Wir müssen unsere Entschlossenheit erneuern, diese Zweistaatenlösung anzustreben.» So könnten Israelis und Palästinenser eines Tages Seite an Seite mit einem gleichen Mass an Freiheit und Würde leben können. «Zwei Staaten für zwei Völker: Das ist jetzt wichtiger denn je.»

Kommentare

User #5860 (nicht angemeldet)

Hamas ist taktisch geschickter als Israel.

User #2733 (nicht angemeldet)

User #3584 schrieb vor einem Tag m.E. vorwurfsvoll «Wie oft haben die Palästinenser die 2 Staatenlösung abgelehnt» Meine Antwort: Wenn die Zionisten 1948 auf die Idee gekommen wären, in der Umgebung Zürich-Aargau-Basel ein «Israel» zu gründen, die Schweizer Bewohner dort in den Rest der Schweiz zu vertreiben und im Verlaufe der Jahre noch zusätzlich die Landflächen der Kantone Luzern und Bern für sich zu beanspruchen; Wären Sie, User #3584, heute bereit, aus der Schweiz eine «Zwei-Staatenlösung» zu machen? Ich jedenfalls als heimatverbundener Schweizer wäre nicht einverstanden und würde diese Haltung auch meinen Kindern weitervermitteln.

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