Israel ist offiziell in den Libanon einmarschiert. Das Militär spricht von einer «begrenzten Operation». Die Entwicklungen gibt es hier im Ticker.
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Ein israelischer Panzer manövriert im Norden Israels nahe der israelisch-libanesischen Grenze, Montag, 30. September 2024. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Nacht auf Dienstag hat Israel eine Bodenoffensive im Libanon begonnen.
  • Es soll sich um eine «gezielte und begrenzte» Operation handeln, so das Militär.
  • Diese soll demnach lokal in Dörfern an der Grenze zu Israel stattfinden.
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Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht auf Dienstag mit einer Bodenoffensive im Süden des Libanons begonnen. Es wird von einer «begrenzten und gezielten» Operation gesprochen. Demnach soll diese in Dörfern an der Grenze zu Israel stattfinden. Die Luftwaffe werde die Bodenoffensive gezielt mit Angriffen aus der Luft unterstützten, so die IDF.

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Zuvor hatte Israels Sicherheitskabinett am späten Montagabend die «nächste Phase» im Krieg gegen die Hisbollah genehmigt. Damit war die Bodenoffensive gemeint. In mehreren Gemeinden im Norden des Landes hat Israel jedoch die Bewegungsfreiheit der Zivilbevölkerung eingeschränkt. Mehrere Gegenden in Nordisrael sind zu militärischem Sperrgebiet erklärt worden.

Die aktuellen Entwicklungen im Libanon im Ticker:

Israel beginnt «begrenzte Bodenoffensive» im Libanon

01.14: Israel hat eine «begrenzte Bodenoffensive» im Libanon begonnen. Das teilte die Armee am frühen Dienstagmorgen auf der Plattform X mit. Dort heisst es, man habe vor einigen Stunden «mit begrenzten, lokalisierten und gezielten Bodenangriffen" begonnen.

Die Bodenoffensive richte sich auf «Grundlage präziser Geheimdienstinformationen». gegen terroristische Ziele und Infrastruktur der Hisbollah im Südlibanon.

Diese Ziele befänden sich in grenznahen Dörfern und stellten eine unmittelbare Bedrohung für israelische Gemeinden in Nordisrael dar. Die israelische Luftwaffe und die Artillerie unterstützten die Bodentruppen mit präzisen Angriffen auf militärische Ziele in diesem Gebiet.

Einem Bericht des israelischen Senders Kan zufolge soll eine Offensive vor allem gegen Einrichtungen der Eliteeinheiten der Hisbollah gerichtet sein. Eine Bodenoffensive sei nicht auf die Eroberung von Gebieten, sondern auf die Zerstörung militärischer Ziele ausgerichtet.

Neue Angriffe nahe Beirut – im Libanon fast 100 weitere Tote

23.54: Die israelische Luftwaffe hat erneut Ziele in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut bombardiert. Eine DPA-Reporterin berichtete am Abend von mindestens sieben schweren Explosionen und Erschütterungen.

Schwarze Rauchwolken stiegen demnach über dem Gebiet in der Nähe des internationalen Flughafens auf. Fernsehbilder zeigten ebenfalls schwere Explosionen, die den Himmel orangefarben aufleuchten liessen.

Israel
An der Grenze zum Libanon hat Israels Artillerie am Montag weiter die Hisbollah beschossen. - Keystone

Auch im Süden und Osten des Landes setzte das israelische Militär die Angriffe fort. Das libanesische Gesundheitsministerium erklärte am späten Montagabend, dass dabei innerhalb von 24 Stunden nahezu 100 Menschen getötet wurden. Mehr als 170 weitere Menschen seien verletzt worden. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und militanten Mitgliedern der Hisbollah.

Hisbollah meldet israelische Truppenbewegungen an der Grenze

23.46: Die Hisbollah meldet am späten Montagabend, sie habe israelische Truppenbewegungen gegenüber libanesischen Grenzstädten angegriffen. Es gibt allerdings keine bestätigten Berichte darüber, dass Israel seine erwartete Bodenoffensive gestartet hat. Die israelischen Streitkräfte haben sich bisher nicht zu der Mitteilung der Hisbollah geäussert.

Israels Sicherheitskabinett hat nächste Phase des Krieges genehmigt

23.30: Hebräischen Medienberichten zufolge hat Israels Sicherheitskabinett die nächste Phase des Krieges gegen die Hisbollah im Libanon genehmigt. Damit ist vermutlich die Bodenoffensive gemeint.

Die Nachrichtenseite «Ynet» berichtete, dass einige Minister während der Diskussion durchgesickerte Informationen amerikanischer Offizieller über die Operation angeprangert hätten.

Armeekreise: Libanons Armee zieht teils von Grenze ab

23.13: Angesichts der möglichen israelischen Bodenoffensive im Libanon hat die libanesische Armee laut Militärkreisen Soldaten von der Grenze zurückgezogen. Einige Soldaten seien von der sogenannten Blauen Linie abgezogen worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus libanesischen Armeekreisen. Konkrete Zahlen oder von welchen Orten die Soldaten abgezogen seien, wurden nicht genannt.

In den sozialen Netzwerken kursieren Aufnahmen, die angeblich den Rückzug zeigen sollen:

Dieses Video in den Sozialen Netzwerken soll zeigen, wie sich die libanesische Armee von mehreren Stellungen an der Grenze zu Israel zurückgezogen hat. - X@sentdefender

Israelische Armee warnt Einwohner im Süden von Beirut

22.34: Über die sozialen Medien hat Israel Einwohner der südlichen Vororte von Beirut zum Verlassen ihrer Häuser und Wohnungen aufgefordert. Wer in Gebäuden lebe, die auf der verbreiteten Karte eingezeichnet waren, befinde sich in der Nähe von Hisbollah-Einrichtungen. Das israelische Militär werde gewaltsam gegen diese Einrichtungen vorgehen.

Aus Sicherheitsgründen seien die Bewohner im Umkreis von 500 Metern aufgerufen, ihre Häuser sofort zu verlassen. Ähnlich war das israelische Militär in der Vergangenheit bereits im Gazastreifen vor Luftangriffen auf Hamas-Einrichtungen vorgegangen.

Sicherheitskreise im Libanon: Keine israelischen Panzer an der Grenze

22.04: Laut libanesischen Sicherheitskreisen befinden sich zumindest vorerst keine israelischen Panzer nahe der gemeinsamen Grenze. Israelische Panzer hätten sich bisher nicht der sogenannten Blauen Linie – der Grenze – genähert. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen im Libanon.

Zugleich hiess es, es gebe schwere Angriffe des israelischen Militärs in Nähe des Litani-Flusses. Dieser liegt etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze. Israelische Kampfflugzeuge seien im Südlibanon zu hören gewesen.

Bericht: Libanon-Operation soll nur wenige Tage dauern

21.03: Die israelische Offensive gegen die Hisbollah im Libanon soll nicht mehrere Wochen, sondern stattdessen nur einige Tage dauern. Das berichtet „NBC News“ unter Berufung auf einen anonymen US-Beamten. Auch geografisch soll die Operation nur begrenzt stattfinden.

Angeblich soll Israel laut dem Bericht ursprünglich eine grössere Invasion geplant haben. US-Beamte hätten die Regierung von Benjamin Netanjahu am Wochenende jedoch davon abgebracht.

USA: «Derzeit» begrenzte Bodeneinsätze von Israel im Libanon

20.55: Die israelische Armee führt derzeit nach Angaben der US-Regierung im Süden des Libanon «begrenzte» Bodeneinsätze gegen die Hisbollah-Miliz aus.

«Sie haben uns darüber informiert, dass sie derzeit begrenzte Operationen gegen die Infrastruktur der Hisbollah nahe der Grenze ausführen». Das sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, am Montag in Washington.

Unklar blieb zunächst, ob der Sprecher damit den Einsatz von Spezialkräften meinte. Dieser war bereits Stunden zuvor durch einen Bericht des «Wall Street Journal» bekannt geworden.

Israelische Armee ordnet Sperrgebiet an Grenze zum Libanon an

19.58: Die israelischen Streitkräfte (IDF) haben eigenen Angaben zufolge im Gebiet Metula, Meshgav Am und Kfar Giladi eine militärische Sperrzone ausgerufen. «Entsprechend der Lagebeurteilung wurde beschlossen, in diesen Bereichen, militärisches Sperrgebiet anzuordnen.»

Libanon
Rauch steigt nach einem Angriff von Israel in Libanon auf. (Archivbild) - keystone

Die IDF stellen in einem Beitrag auf Telegram klar, dass der Zutritt zu diesem Gebiet strengstens verboten sei.

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