Seit Ende Mai steigen in Israel die Corona-Infektionen wieder. Deshalb wurde nun die Öffnung der Corona-Abteilungen in den Krankenhäusern angeordnet.
Coronavirus - Israel
Ein medizinischer Mitarbeiter des Krankenhauses «Yitzhak Shamir Medical Center» zieht auf der Corona-Station den Ärmel seiner Schutzkleidung zurecht. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des Anstiegs der Neuinfektionen wurden in Israel die Corona-Abteilungen geöffnet.
  • Der israelische Armee-Geheimdienst warnte vor einer zweiten Welle.
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Angesichts eines deutlichen Anstiegs der Neuinfektionen hat Israels Gesundheitsministerium die Krankenhäuser des Landes angewiesen, ihre Corona-Abteilungen wieder zu öffnen.

Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte am Sonntag, ein entsprechender Brief sei an die Kliniken geschickt worden. Israels Corona-Kabinett wollte sich am Nachmittag zu einer Dringlichkeitssitzung versammeln, um über mögliche Schritte zur Eindämmung der Pandemie zu beraten. Auch in den Palästinensergebieten wurde in den vergangenen Tagen ein Anstieg der Neuinfektionen verzeichnet.

Warnung vor zweiter Welle

In einem am Samstag veröffentlichen Bericht des israelischen Armee-Geheimdienstes war eindringlich vor einer zweiten Corona-Welle gewarnt worden. Ohne rasche Eindämmungsmassnahmen müsse das Land damit rechnen: dass die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Monats auf mehr als 1000 am Tag steigen werde. Dann seien auch hunderte von Toten zu befürchten.

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Ein medizinischer Mitarbeiter eines Krankenhauses in Schutzkleidung macht bei einer Frau einen Abstrich für einen Corona-Test. - dpa

Die Professorin Sigal Sadetzki, eine ranghohe Repräsentantin im Gesundheitsministerium, sagte dem Armeesender am Sonntag: «Wir beobachten einen besorgniserregenden und fortwährenden Anstieg der Infektionen.» Man wolle keine Angst schüren, aber der Öffentlichkeit die Wahrheit sagen. «Die Möglichkeiten des Gesundheitssystems sind begrenzt.»

Zahl der Neuinfektionen wieder gestiegen

Israel hatte zu Beginn der Corona-Welle sehr schnell mit rigorosen Massnahmen reagiert. Die Pandemie verlief in dem kleinen Mittelmeerland zunächst relativ glimpflich. Im Mai begannen schrittweise Lockerungen. Seit Ende Mai ist die Zahl der Neuinfektionen wieder stetig angestiegen.

Das Finanzministerium ist jedoch aus Sorge vor weiterem wirtschaftlichen Schaden gegen die Verhängung neuer Sperrmassnahmen. Sadetzki sagte dazu, wenn die Bürger sich weiter nicht an die Maskenpflicht und Hygienevorschriften hielten: «dann kann nicht alles offen bleiben».

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 20 686 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 305 sind gestorben.

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