Israels Militär gesteht Versagen beim Hamas-Angriff vom 7. Oktober
Untersuchungsbericht offenbart gravierende Fehleinschätzungen der israelischen Armee beim Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023.
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Die israelische Armee hat in einem internen Untersuchungsbericht ihr «völliges Versagen» beim Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 eingeräumt. Der Bericht zeigt auf, dass die Streitkräfte die Bedrohung durch die Hamas massiv unterschätzt hatten, berichtet «Deutschlandfunk».
Laut dem Bericht gelang es der Armee nicht, die Zivilbevölkerung zu schützen. Die für das Grenzgebiet zum Gazastreifen zuständige Gaza-Division wurde beim Angriff «überrannt».
Überraschungsmoment und Brutalität vom 7. Oktober
Die Hamas überraschte Israel nicht nur mit der Grösse und dem Ausmass des Angriffs, sondern auch mit dessen Brutalität. Ein Militärvertreter erklärte, man hätte sich ein solches Szenario nicht vorstellen können, berichtet «ZDF heute».
Der Angriff erfolgte in drei Wellen. Zunächst drangen mehr als tausend Terroristen einer Hamas-Eliteeinheit nach Israel ein, begleitet von massivem Raketenbeschuss, schreibt «Spiegel».
Opferzahlen und Geiselnahmen
Bei dem Überfall wurden laut israelischen Angaben 1218 Menschen getötet, überwiegend Zivilisten, berichtet «Spiegel».
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Als Reaktion startete Israel eine massive Militäroperation im Gazastreifen. Dabei kamen nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde mindestens 48'365 Menschen ums Leben, schreibt «ZDF heute».
Konsequenzen und Verantwortung
Armeechef Herzi Halevi übernahm kurz nach Veröffentlichung des Berichts die Verantwortung für das Versagen der Streitkräfte. Er hatte bereits im Januar seinen Rücktritt eingereicht, bleibt aber noch bis zum 6. März im Amt, schreibt «Spiegel».
Der Bericht könnte den Druck auf Premierminister Netanyahu erhöhen. Die Erkenntnisse basieren auf 77 Untersuchungen zu den Ereignissen in israelischen Ortschaften und auf Armeestützpunkten, schreibt «ZDF heute».
Langfristige Auswirkungen
Der 7. Oktober 2023 hat die gesamte Region nachhaltig verändert. Die Sicherheitslage Israels und der umliegenden Länder hat sich massiv verschlechtert, berichtet die «Konrad Adenauer Stiftung».
Experten warnen vor einem möglichen Flächenbrand im Nahen Osten. Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat sich zu einer Notlage zugespitzt, mit tausenden getöteten Zivilisten und massiven Fluchtbewegungen.