Jair Bolsonaro stoppt Hilfspaket für Indigene und Afrobrasilianer
Der brasilianische Präsident legte sein Veto gegen ein Hilfspaket für Ureinwohner und Schwarze während der Pandemie ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Jair Bolsonaro stoppt Hilfspakete für Indigene und Afrobrasilianer.
- Somit erschwert er den Zugang zu Trinkwasser und ärztlicher Versorgung .
- Der brasilianische Präsident infizierte sich erst kürzlich mit dem Coronavirus.
Kein Kurswechsel trotz Corona-Diagnose: Jair Bolsonaro hat sein Veto gegen ein Hilfspaket für Indigene und Afrobrasilianer während der Pandemie eingelegt. Dies tat der brasilianische Präsident als erste Amtshandlung nach seinem positiven Corona-Test.
Mit der Unterschrift stoppte der rechte Staatschef am Mittwoch vorläufig ein Gesetz. Dieses verpflichtet die Behörden, Ureinwohnern und Schwarzen Zugang zu Trinkwasser, Desinfektionsmitteln und ärztlicher Versorgung zu garantieren.
Am Tag zuvor hatte Bolsonaro mitgeteilt, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben. «Schaut mich an, mir geht es gut», sagte er nach seiner Ansprache als er die Maske abnahm. «Das Leben geht weiter.»
1254 Corona-Tote innert 24 Stunden
Er will in den kommenden Tagen in seiner Residenz in Brasília bleiben und die Regierungsgeschäfte über Videoschalten führen. Für diese Woche geplante Reisen nach Bahia und Minas Gerais sagte Bolsonaro ab.
Die Zahl der Corona-Toten im grössten Land Lateinamerikas stieg indes binnen 24 Stunden um 1254. Das ist einer der höchsten Werte der vergangenen Wochen. Brasilien ist neben den USA derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie.
Bislang haben sich in dem lateinamerikanischen Land 1,6 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. 66'741 Patienten sind im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 gestorben. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur wenig getestet wird.