Ausnahmezustand

Japan erwägt neuen Ausnahmezustand für Tokio - Olympia weiter geplant

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Japan,

Japan erwägt wegen der stark steigenden Corona-Zahlen wieder einen Ausnahmezustand in Tokio auszurufen.

Premierminister von Japan
Pendler in Tokio tragen Schutzmasken während des morgendlichen Berufsverkehrs. Foto: Eugene Hoshiko - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der hohen Corona-Zahlen wird in Tokio über einen Ausnahmezustand diskutiert.
  • An der Durchführung der Olympischen Spiele im Sommer wird aber festgehalten.

Angesichts gestiegener Corona-Infektionszahlen erwägt Japan erneut die Ausrufung des Ausnahmezustands für den Grossraum Tokio. Das erklärte der japanische Ministerpräsident Yoshihide Suga am Montag.

Die Gouverneure von Tokio und umliegenden Präfekturen hatten seine Regierung zu diesem Schritt aufgefordert. Die Hauptstadt des Landes vermeldete zu Neujahr einen neuen Rekord von 1337 Neuinfektionen.

Japan setzt auf Freiwilligkeit

In Japan galt zuletzt von April bis Ende Mai vergangenen Jahres ein landesweiter Ausnahmezustand. Dies bedeutete jedoch keine harten Ausgangsbeschränkungen wie in Europa.

Vielmehr wurden Firmen wie Restaurants gebeten, früher zu schliessen, und die Bürger aufgerufen, möglichst von zu Hause aus zu arbeiten. Der mögliche erneute Ausnahmezustand für Tokio wird noch diese Woche erwartet.

Premierminister von Japan
Yoshihide Suga, Premierminister von Japan, spricht während seiner Neujahrs-Pressekonferenz in seiner offiziellen Residenz. Foto: Yoshikazu Tsuno - dpa

Suga deutete an, dass die Massnahmen diesmal begrenzt und fokussierter ausfallen könnten. Rechtlich bindend sind die Aufforderungen der Behörden, möglichst zu Hause zu bleiben, bislang nicht gewesen; Strafen bei Nichtbefolgung gibt es nicht. Stattdessen setzt man auf Freiwilligkeit.

Künftig Corona-Strafen auch in Japan denkbar

Die weitaus meisten Bürger des 127-Millionen-Landes tragen zwar Mund- und Nasenschutz. Doch waren Einkaufszonen im Vorfeld der Neujahrsfeiertage sowie Schreine zu Neujahr überfüllt.

Tokyo Japan
In Kimonos gekleidete junge Frauen sprechen Gebete für Wohlstand für ihre Unternehmen und die Wirtschaft während des Beginns des neuen Jahres am Kanda Myojin Schrein in Tokio, Japan, 04. Januar 2021. - Keystone

Seine Regierung plane eine Gesetzesvorlage, die künftig Strafen bei Verstössen gegen Regeln zum Infektionsschutz ermögliche, erklärte Suga. Die Lage sei weiterhin extrem ernst.

Der späte Beginn der Impfungen soll vorgezogen werden und bis Ende nächsten Monats erfolgen, zunächst bei Mitarbeitern im medizinischen Sektor. Suga will nach eigenen Worten mit gutem Beispiel vorangehen und sich ebenfalls impfen lassen. Zugleich sollen die Grenzkontrollen verstärkt werden.

Olympia soll weiterhin stattfinden

Sugas Umfragewerte sind unter anderem wegen der in den vergangenen Wochen wieder deutlich gestiegenen Infektionszahlen zuletzt stark gesunken. Inzwischen zählt das Inselreich mehr als 3400 Tote in Folge der Corona-Pandemie, steht damit aber immer noch vergleichsweise gut da.

Coronavirus -Japan
Yuriko Koike, Gouverneurin der Präfektur Tokio, trägt einen Mund-Nasen-Schutz und hebt ein Plakat mit Corona-Regelungen hoch. Die steigende Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen sei ein «Hoffnungsschimmer» für die Ausrichtung der Olympischen Spiele. Foto: Koji Sasahara - dpa

Ungeachtet der jüngsten Entwicklung will Japan die Vorbereitungen zur Ausrichtung der Olympischen Spiele und Paralympics im Sommer in Tokio fortsetzen. Die Spiele würden der Beweis werden, dass die Menschheit das Coronavirus überwunden habe, gab sich Suga entschlossen.

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