Japans Premier: Staat trägt Verantwortung für Fukushima-Wasser
Japans Regierungschef hat bei einem Treffen in Tokio den heimischen Fischern die volle Verantwortung des Staates für das Fukushima-Kühlwasser gesichert.
Das Wichtigste in Kürze
- Japans Regierungschef hat sich mit dem Vorsitzenden der heimischen Fischer getroffen.
- Er hat die Verantwortung des Staates für die Wasser-Einleitung aus Fukushima gesichert.
- Japans Vorhaben stösst auch in Nachbarländern wie China auf grosse Bedenken.
Japans Regierungschef Fumio Kishida hat sich mit dem Vorsitzenden der Nationalen Vereinigung der Fischerverbände, Masanobu Sakamoto, in Tokio, getroffen. Den heimischen Fischern wurde die volle Verantwortung des Staates für die Einleitung des aufbereiteten Kühlwassers aus Fukushima ins Meer zugesichert.
«Wir versprechen, dass der Staat bis zum Abschluss die volle Verantwortung übernimmt und weiterhin die notwendigen Massnahmen ergreift.» Dies, «um den Lebensunterhalt der Fischer zu sichern». Das sagte Kishida am Montag laut japanischen Medien beim Treffen mit Sakamoto.
Sakamoto wurde mit den Worten zitiert: «Es gibt wachsendes Verständnis für wissenschaftliche Sicherheit». Ein Datum für den Beginn der Einleitung habe Kishida nicht genannt.
Entsorgung von Wasser soll 30 Jahre dauern
Laut japanischen Medienberichten wollte Kishida am Dienstag mit den zuständigen Ministern seines Kabinetts zusammenkommen. Dies, um den Zeitpunkt des Beginns der Verklappung des aufbereiteten Kühlwassers aus der Atomruine zu entscheiden. Es wird erwartet, dass es Ende dieses Monats oder Anfang September so weit sein wird.
Im AKW Fukushima Daiichi war es 2011 in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zu Kernschmelzen gekommen. Die Reaktoren müssen weiter mit Wasser gekühlt werden, das in Tanks gelagert wird. Weil der Platz ausgeht, soll das Wasser über einen in den Pazifik gebauten Tunnel ins Meer geleitet werden. Die Entsorgung der 1,3 Millionen Tonnen soll 30 Jahre dauern.
Vor der Verklappung wird das Kühlwasser behandelt. Das Filtersystem kann allerdings das radioaktive Isotop Tritium nicht herausfiltern. Der Betreiber Tepco will das Wasser daher so verdünnen, dass die Tritiumkonzentration auf rund 1500 Becquerel pro Liter sinkt. Das entspricht allerdings weniger als einem Vierzigstel der nationalen Sicherheitsnorm.
Vorhaben stösst auf grosse Bedenken
Seit die Regierung vor zwei Jahren den Freisetzungsplan ankündigte, stiess er auf den Widerstand japanischer Fischer. Sie befürchten, dass der Ruf ihrer Erzeugnisse weiter beschädigt wird. Sie versuchen sich seit dem Super-Gau geschäftlich zu erholen.
Kishida hatte am Vortag die Atomruine besucht und liess sich die Anlagen zur geplanten Einleitung des Wassers ins Meer erklären. Bei dem Treffen mit Sakamoto wollte er die Fischereiverbände von der Sicherheit des Plans überzeugen. Ausser bei den Fischern stösst das Vorhaben auch in Nachbarländern wie China auf grosse Bedenken.