Jemen: UNO-Aktion an Schrott-Tanker könnte zu Katastrophe führen
Das Wichtigste in Kürze
- Vor der jemenitischen Küste verrottet der seit 2015 nicht gewartete Öl-Tanker «FSO Safer».
- Das UN-Schiff «Nautica» soll nun rund 1,14 Mio. Barrel Öl aus dem maroden Tanker abpumpen.
- Die Aktion ist hochriskant; beim Scheitern droht eine ökologische Katastrophe.
Das UN-Schiff «Nautica» ist vor der Küste des kriegsgebeutelten Jemen eingetroffen. In den kommenden Wochen sollen rund 1,14 Mio. Barrel Öl vom maroden Lager- und Entladeterminal «FSO Safer» auf den Supertanker übertragen werden. Die Aktion soll eine drohende Umweltkatastrophe verhindern, ist jedoch auch selbst hochriskant.
Der Leiter des UN-Entwicklungsprogramms Achim Steiner sprach «Deutschlandfunk Kultur» gegenüber von einem drohenden «Alptraum-Szenario». Scheitere die UN-Bergungsmission sei von einer Katastrophe in einem hochsensiblen ökologischen System auszugehen.
Risiko für Fischer im Jemen
Aktuell, so UN-Projektleiter Mohammed Mudawi, bedeute der Frachter jedoch ein grosses Risiko. Es bestehe jederzeit die Gefahr, dass das Schiff zerbreche, explodiere oder Feuer fange. Trete das enthaltene Öl aus, bedeute dies den Ruin jemenitischer Fischerdörfer und die Schliessung von für die Region lebenswichtigen Anlagen.
Laut UN soll die Aktion in dieser Woche beginnen und Mitte August beendet werden. Die Arbeit stelle sich aufgrund der aktuell herrschenden extremen Hitze, sowie des veralteten Materials des Tankers als äusserst schwierig dar. Erschwerend hinzukomme, dass sich in den umliegenden Gewässern vor Jemen eine Vielzahl von Seeminen befänden.