Jetzt führt Singapur-Airline neue Gurt-Regeln ein
Nach den schlimmen Turbulenzen passt die Singapore Airlines ihre Regeln an. Essen und heisse Getränke werden bei angeschaltetem Gurt-Zeichen nicht verteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Singapore Airlines gibt kein Essen mehr aus, wenn das Gurt-Signal eingeschaltet ist.
- Damit reagiert die Fluggesellschaft auf die Turbulenzen mit 41 Verletzten und einem Toten.
- Unter den Opfern ist auch ein Baby, das eine Gehirnerschütterung erlitten hat.
Nach den heftigen Turbulenzen, die am Dienstag zu einem Toten und 41 Verletzten geführt haben, ergreift die Singapore Airlines Massnahmen. Man werde einen «vorsichtigeren Ansatz» zur Bewältigung von Turbulenzen wählen, teilt die Fluggesellschaft gegenüber «Channel News Asia» mit.
Kommt man in ein Gebiet mit Turbulenzen, werde man wie üblich das Gurt-Zeichen einschalten. In der Vergangenheit wurden dann keine heissen Getränke mehr ausgeschenkt. Neu werde man auch den Essen-Service aussetzen.
Die Crew-Mitglieder werden dann lose Gegenstände sichern. Anschliessend sollen auch sie sich hinsetzen und angurten.
Neue Regeln für die Passagiere hat die Singapore Airlines bislang aufgrund des Vorfalls nicht beschlossen. Eine Anschnallpflicht gibt es nur, wenn das Zeichen leuchtet. Peter Wild warnt aber gegenüber Nau.ch, dass Turbulenzen nicht immer im Voraus ersichtlich seien. Man könne sich teils aus dem Nichts abrupt in Turbulenzen befinden.
Der Swiss-Pilot und ETH-Lehrbeauftragte im Bereich Luftfahrt rät deshalb: «Wenn man sicher sein will, sollte man während des ganzen Fluges angeschnallt bleiben.» Man könne den Gurt ein wenige lockerer machen, die Schnalle sollte aber geschlossen bleiben.
Auch Baby unter den Verletzten
Auch die Passagiere, die im Flug von London nach Singapur waren, betonen die Wichtigkeit des Gurtes. Nach der Notlandung in Bangkok sagte ein Mann gegenüber der «Times», dass alle Verletzten nicht angeschnallt gewesen seien. Er selbst habe den Gurt getragen und sei unversehrt geblieben.
Insgesamt 41 Personen verletzten sich, als das Flugzeug innert kürzester Zeit fast 2000 Meter Höhe verlor. Unter ihnen befindet sich auch ein zweijähriges Baby, das eine Gehirnerschütterung erlitten hat, wie die «BBC» berichtet. Die 41 Personen mussten hospitalisiert werden, 20 liegen nach wie vor auf der Intensivstation.