Kambodscha feiert Rückgabe von gestohlenem Angkor-Schmuck
Kambodscha hat am Freitag die Rückgabe einer vor Jahrzehnten gestohlenen und ausser Landes geschmuggelten Sammlung von Kronjuwelen aus der Angkor-Zeit gefeiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Kulturministerium spricht von einem «unschätzbaren Kulturerbe».
Bei einer Präsentation in der Hauptstadt Phnom Penh wurden unter anderem goldene Kronen, Halsketten und Amulette gezeigt. Sie stammen aus der Angkor-Zeit, die vom neunten bis zum 14. Jahrhundert dauerte, als das Khmer-Reich weite Teile Südostasiens beherrschte. Im Februar waren sie nach Jahrzehnten in Grossbritannien nach Kambodscha zurückgekehrt.
Die Objekte gehören zu insgesamt 77 Stücken, die die Familie des britischen Kunsthändlers Douglas Latchford an Kambodscha zurückgegeben hat. Den 2020 verstorbenen Latchford hatte in den USA ein Verfahren wegen illegalen Kunsthandels erwartet.
Das kambodschanische Kulturministerium sprach von einem «unschätzbaren Kulturerbe». Der britische Botschafter in Kambodscha schrieb im Onlinedienst Twitter, es sei «ein aussergewöhnliches Privileg, diese zuvor gestohlenen Artefakte in ihrer angestammten Heimat zu sehen». Sie sollen später im Nationalmuseum von Kambodscha in der Hauptstadt Phnom Penh ausgestellt werden.
Kambodschas Regierungschef Hun Sen rief bei der Zeremonie in Phnom Penh «Museen, Institutionen und Sammler von Khmer-Kunst» dazu auf, weitere Objekte an Kambodscha zurückzugeben. Historische Artefakte «müssen an ihre Ursprungsländer zurückgegeben werden», betonte er.
Während des Bürgerkriegs und der Gewaltherrschaft der Roten Khmer in den 70er Jahren waren tausende Artefakte gestohlen worden. Das südostasiatische Land fordert die Rückgabe der Kulturgüter und verhandelte darüber mit mehreren Ländern und privaten Sammlern. Im vergangenen Jahr gaben die USA 30 gestohlene Gegenstände zurück.