Kämpfe in jemenitischer Stadt Hodeida trotz Einigung auf Waffenruhe
Obwohl sich in Stockholm die Konfliktparteien auf eine Waffenruhe einigen konnten, ist es in der jemenitischen Hafenstadt Hodeida zu Kämpfen gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Konfliktparteien im Jemen-Krieg hatten sich in Stockholm auf eine Waffenruhe geeinigt.
- Der Waffenstillstand soll für die Hafenstadt Hodeida und den dortigen Hafen gelten.
- Am Freitag wurde von Artilleriefeuern und Feuergefechten berichtet.
In der jemenitischen Hafenstadt Hodeida ist es am Freitag trotz der vereinbarten Waffenruhe zwischen Regierungstruppen und Rebellen zu Kämpfen gekommen. Im Süden der Stadt sei Artilleriefeuer zu hören gewesen, sagte ein Bewohner der Nachrichtenagentur AFP. Ein anderer Einwohner erzählte von wiederkehrenden Feuergefechten im Osten Hodeidas. Beide Seiten hatten am Donnerstag bei von der UNO vermittelten Gesprächen in Schweden eine Feuerpause vereinbart, die in der Nacht zu Freitag in Kraft trat.
Die zum Abschluss der Jemen-Gespräche im Beisein von UN-Generalsekretär Antonio Guterres verabredete Waffenruhe sollte für Hodeida und den dortigen Hafen gelten, über den der Grossteil der humanitären Hilfe in den Jemen gelangt. Die Einigung sieht einen Rückzug von Regierungstruppen und Rebellenkämpfern vor.
Bürgerkrieg seit 2014
Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.
Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths, forderte am Freitag einen wirksamen Kontrollmechanismus für die Feuerpause. Dies sei «unerlässlich» sondern auch «dringend nötig», sagte Griffiths dem UN-Sicherheitsrat in New York. Der UNO eine führende Rolle in den Häfen Hodeidas einzuräumen sei «ein wichtiger erster Schritt», fuhr der Diplomat fort. Die Konfliktparteien im Jemen rief er dazu auf, eine Überwachung innerhalb der nächsten Tage zuzulassen.
Laut Uno mehr als 10'000 Menschen getötet
Nach UN-Angaben wurden in dem Bürgerkrieg im Jemen bereits mehr als 10'000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. In dem Land herrscht der UNO zufolge die schlimmste humanitäre Krise weltweit. Millionen Kinder leiden an Hunger und Krankheiten.
Die Rebellen warfen den regierungsnahen Truppen am Freitag Angriffe auf ihre Stellungen in der Provinz Hodeida vor. Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition habe in der Region zudem Luftangriffe geflogen. Riad hatte zuvor die Vereinbarung zwischen Regierung und Huthis befürwortet und die Rebellen aufgerufen, «diesen Weg» in Richtung einer politischen Lösung zu gehen.