Kanada plant ähnliches Vorgehen wie Australien gegen Facebook
Facebook gerät wegen seines Streits mit der australischen Regierung zunehmend unter Druck. Kanada kündigte ein ähnliches Vorgehen gegen die Plattform an wie Australien.
Das Wichtigste in Kürze
- Facebook hat in Australien Nachrichteninhalte auf seiner Plattform gesperrt.
- Das Parlament in Canberra will Facebook zwingen, Werbeeinnahmen zu teilen.
- Kanada stellt jetzt ein ähnliches Gesetz in Aussicht.
Der kanadische Kulturminister Steven Guilbeault kritisierte Facebook am Donnerstag (Ortszeit) scharf und betonte, dass sein Land sich nicht in die Knie zwingen lassen werde.
Anlass ist die Entscheidung des Unternehmens, in Australien alle Nachrichteninhalte zu sperren. Hintergrund ist, dass das Parlament in Canberra in den kommenden Tagen über einen Gesetzentwurf beraten soll. Dieser würde Plattformen wie Facebook und Google zwingen, ihre Werbeeinnahmen aus Nachrichteninhalten mit Medienhäusern zu teilen. Ein ähnliches Gesetz bereitet Guilbeault für Kanada vor. «Kanada steht in diesem Kampf in vorderster Reihe», sagte der Minister zu Journalisten weiter.
Auch Australiens Ministerpräsident Scott Morrison zeigte sich unbeugsam. Er habe von den Staats- und Regierungschefs Grossbritanniens, Kanadas, Frankreichs und Indiens Unterstützung in der Angelegenheit erhalten. «Es gibt ein grosses Interesse in der Welt an dem, was Australien macht», sagte Morrison. Er rief Facebook zum Entgegenkommen auf. «Denn sie wissen, was Australien hier unternimmt, wird wahrscheinlich auch in der Gesetzgebung vieler anderer westlicher Staaten folgen.»