Kolumbien: Präsident Petro will Friedensprozess vorantreiben
Präsident Petro will den Friedensprozess in Kolumbien wiederaufnehmen. Daher hat er Haftbefehle gegen ELN-Unterhändler ausgesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Jahren kämpft Kolumbien gegen Guerilla-Bewegungen.
- Die Gespräche mit der ELN wurden 2019 nach einem Bombenanschlag abgebrochen.
- Präsident Petro nimmt diese nun wieder auf und hat Haftbefehle ausgesetzt.
Kolumbiens Präsident Gustavo Petro will die Friedensgespräche mit den Guerillatruppe ELN wiederaufnehmen. Deshalb hat er per Dekret Haft- und Auslieferungsbefehle gegen deren Unterhändler per Dekret ausgesetzt. Damit beginne eine neue Chance auf einen Friedensprozess in Kolumbien, verkündete er am Samstag. Er forderte andere illegale Gruppierungen auf, einen ähnlichen Weg einzuschlagen.
Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem bewaffneten Konflikt zwischen Streitkräften, rechten Paramilitärs und linken Guerillas. Die grösste Rebellengruppe waren die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens, bekannt unter ihrem Kürzel Farc.
Die Gruppierung legte 2016 nach Gesprächen und der Unterzeichnung eines Friedensvertrags auf Kuba die Waffen nieder.
Kolumbien: Petro will Friedensgespräche wieder aufnehmen
Tausende sogenannte Farc-Dissidenten weigerten sich allerdings und kämpfen mit Banden um die Kontrolle des Drogenhandels. Friedensgespräche mit der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) brach die Regierung nach einem Bombenanschlag auf eine Polizeiakademie ab. Das war 2019.
Petro, Kolumbiens erster linker Präsident, kündigte an, den Friedensvertrag mit der Farc konsequent umzusetzen. Auch mit anderen militanten Gruppen will er die Gespräche wieder aufnehmen.
Wenige Tage nach Amtsantritt trafen sich am 7. August der kolumbianische Aussenminister Álvaro Leyva und der Hochkommissar für den Frieden, Iván Rueda, mit ELN-Vertreten. Anschliessend hiess es, beide Seiten wollten die Bedingungen für die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen schaffen.