Konflikt und Not in Syrien nicht vorbei
Das UN-Kinderhilfswerk (Unicef) ist dem Eindruck entgegengetreten, die Menschen in Syrien seien angesichts des Rückgangs der Kämpfe in einigen Landesteilen nicht mehr auf Hilfe angewiesen.
Das Wichtigste in Kürze
- UNICEF bittet um weitere Spenden, da das Ende des Konflikts und der drohenden Not noch nicht in Sicht ist.
- Der Wiederaufbau wird viel Geld kosten, doch noch schwieriger wird es für gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sorgen.
Unicef bittet um Spenden: «Der Konflikt und die Not der Zivilbevölkerung sind noch lange nicht beendet», erklärte das Deutsche Unicef-Komitee am Dienstag in Berlin. Wichtig sei aktuell vor allem die Winterhilfe für Vertriebene, von denen viele in unbeheizten Notunterkünften lebten.
Es gehe darum, die Grundversorgung der Kinder, ausreichend Kleidung, warme Schuhe, Decken und Lebensmittel bereitzustellen, sagt der Geschäftsführer von Unicef-Deutschland, Christian Schneider. In einer Unterkunft in Aleppo, die er im November besucht habe, seien im vergangenen Winter zwei Kleinkinder erfroren.
Nach Angaben von Unicef gibt es aktuell sechs Millionen Binnenvertriebene in Syrien,
davon 2,8 Millionen Kinder
Der Unicef-Regionaldirektor für den Mittleren Osten und Nordafrika, Geert Cappelaere sagte: «Der Wiederaufbau der Infrastruktur wird viel Geld kosten.» Noch viel schwieriger werde es aber sein, für gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sorgen, «wenn es überhaupt möglich ist, dann wird es viele Jahrzehnte brauchen».