Kreml: Biden-Rede war «aggressiv und nicht konstruktiv»
Der Kreml hat die Forderung des neuen US-Präsidenten Joe Biden nach einer sofortigen Freilassung des Kremlgegners Alexej Nawalny zurückgewiesen.
Ultimaten seien generell nicht akzeptabel, sagte Sprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. «Wir haben bereits gesagt, dass wir derartige Belehrungen ignorieren werden.»
Biden hatte zuvor in seiner ersten grossen aussenpolitischen Rede gefordert, dass der Oppositionelle freigelassen wird. Ein Gericht hatte ihn am Dienstag zu mehreren Jahren Straflager verurteilt.
Der 44-Jährige soll gegen Bewährungsauflagen verstossen haben, während er sich nach einem Giftanschlag in Deutschland aufhielt. Bei Protesten gegen die Inhaftierung gab es Tausende Festnahmen. Biden sagte dazu, Moskaus Bemühungen, die Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu untergraben, gäben Anlass zu grosser Sorge.
Bidens Rede sei von einer «sehr aggressiven und nicht konstruktiven Rhetorik» geprägt gewesen, meinte der Kremlsprecher. Trotz «sehr vieler Meinungsverschiedenheiten und unterschiedlicher Ansätze in Schlüsselfragen» hoffe Moskau aber, dass es «eine Grundlage für Gespräche» geben werde, sagte Peskow.