Kreml: Rubelzahlung für Gas verlässliche Lösung für Russland
Russland will, dass Gas nur noch in Rubel statt in Euro oder Dollar bezahlt wird. Der Rubel sei die «bevorzugte und am ehesten verlässliche Variante».

Das Wichtigste in Kürze
- Laut Russland ist die Umstellung auf Rubel bei Zahlungen für Gas eine verlässliche Lösung.
- Nach russischen Angaben soll vor allem der Eingang der Zahlungen sichergestellt werden.
- Dem Dekret zufolge ist jedoch eine Übergangsfrist vorgesehen.
Russland hat die Umstellung auf Rubelzahlungen für seine Gaslieferungen an den Westen als derzeit günstigste Lösung für sich bezeichnet. Die neue Regelung sei nicht in Stein gemeisselt und könne wieder geändert werden. Dies sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Freitag.
«Aber unter den gegenwärtigen Bedingungen ist der Rubel die bevorzugte und am ehesten verlässliche Variante», sagte Peskow. Der Übergang zu Rubelzahlungen bedeute auch nicht, dass bei Ausbleiben von Geld sofort die Lieferungen eingestellt würden.
Kunden brauchen Konto bei Gazprombank
In dem von Präsident Wladimir Putin am Donnerstag unterzeichneten Dekret ist eine Übergangsfrist vorgesehen. Experten gehen davon aus, dass die Umstellung erst Ende April, Anfang Mai wirksam sein wird. Russland will damit vor allem seine zuletzt unter Druck geratene nationale Währung stabilisieren.

Kunden in westlichen und von Moskau so genannten «unfreundlichen» Staaten müssen ein Konto bei der Gazprombank haben. Dort können sie – wie bisher – das Gas in Euro oder Dollar bezahlen. Die Bank konvertiert den Betrag in Rubel und kauft die Währung an der Moskauer Börse. Dann überweist sie das Geld an Gazprom.
Unklar ist, ob durch die unterschiedlichen Wechselkurse sowie Konvertierung und Transaktionen Gebühren entstehen und wer diese gegebenenfalls bezahlt.
Rubelzahlung soll Eingang der Zahlungen sicherstellen
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow verteidigte die Umstellung ebenfalls. Es habe andernfalls die Gefahr bestanden, dass weiter in Euro oder Dollar bezahlt werde. Und dann die Mittel im Zuge westlicher Sanktionen einfach beschlagnahmt würden, sagte er bei einem Besuch in Indien.
Nach Angaben der russischen Seite dient das neue Schema vor allem dazu, den Eingang der Zahlungen sicherzustellen.

Bisher habe es die Möglichkeit gegeben, das Geld formal über eine europäische Bank zu überweisen. Die Summe aber anschliessend zu blockieren, so dass Gazprom nicht an das Geld kommt. Das sagte der Direktor der Abteilung für Finanzmarktanalyse bei der Investmentgesellschaft Alfa Capital, Wladimir Bragin, der russischen Wirtschaftszeitung «Wedomosti». Dies mit Blick auf die bisherigen Risiken für Moskau.