Ukraine Krieg: «Deutschland zahlt Gas weiterhin in Euro»
Putin will wegen Sanktionen im Ukraine-Krieg nur noch Rubel für sein Gas akzeptieren. Westliche Länder planen nicht, auf die Drohung einzugehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland werde russisches Gas weiterhin in Euro und Dollar bezahlen.
- Das Land will wie auch die anderen G7-Mächte nicht auf Putins Drohung eingehen.
- Der Kremlchef will, dass Gas über Konten bei der Gazprombank in Rubel bezahlt wird.
Ab heute Freitag akzeptiert Russland nur noch Rubel-Zahlungen für Gaslieferungen, wie Kremlchef Wladimir Putin angekündigt hat. Westliche Unternehmen und Staaten müssten Konten bei der Gazprombank eröffnen. Dort könnten sie Euro oder Dollar einzahlen, die Bank überweise dann den Betrag in Rubel an den Gaskonzern Gazprom. Würden Zahlungen nicht in der russischen Währung getätigt, werde kein Gas geliefert, droht Putin im Staats-TV.
Westliche Länder zeigen sich von dieser Drohung im Ukraine-Krieg wenig beeindruckt: «Klar ist, Deutschland zahlt weiter in Euro», sagte eine Sprecherin des deutschen Wirtschafts- und Klimaschutzministeriums (BMWI) am Donnerstag der dpa. Daran werde nichts geändert, der G7-Beschluss gelte. Die führenden Wirtschaftsmächte habe die Forderung nach Zahlungen in Rubel bereits abgelehnt.
Die Zahlung russischer #Gaslieferungen findet entsprechend der bestehenden Verträge in Euro und Dollar statt. Das ist so, das wird auch so bleiben, und das habe ich gestern in meinem Gespräch mit Präsident Putin auch deutlich gemacht.
— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) March 31, 2022
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz will nicht auf die Forderung eingehen: «Die Zahlungen russischer Gaslieferungen findet entsprechend der bestehenden Verträge in Euro und Dollar statt», schreibt er auf Twitter. «Das ist so, das wird auch so bleiben.»
Deutschland werde das von Putin unterzeichnete Dekret aber gründlich prüfen und bewerten, sagte die BMWI-Sprecherin. «Wenn es uns vorliegt.»
Mit der Rubel-Forderung reagiert Putin auf die Sanktionen des Westens im Ukraine-Krieg. Die Devisenreserven der russischen Zentralbank wurden faktisch eingefroren, was laut dem Kremlchef gegen die «Normen des internationalen Rechts» verstosse. Zahlungen in Euro und Dollar hätten deswegen für Russland keinen Wert mehr.