Krieg im Sudan: Machthaber fordert Absetzung von Uno-Sondergesandtem
Der Chef der Armee im Sudan, Abdel Fattah al-Burhan, erhebt schwere Vorwürfe gegen den Deutschen Abdel Fattah al-Burhan. Die Uno und die USA reagieren deutlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Machthaber des Sudan fordert von der Uno die Absetzung ihres Sondergesandten.
- Abdel Fattah al-Burhan wirft Volker Perthes «Täuschung und Desinformation» vor.
- Die Uno und die USA stellen sich hinter den Deutschen und sichern ihm Unterstützung zu.
Der Armeechef im Sudan, Abdel Fattah al-Burhan, fordert die Absetzung des Uno-Sondergesandten Volker Perthes. In einem Schreiben an die Uno wirft der Machthaber dem Deutschen «Täuschung und Desinformation» vor. Perthes, der kürzlich dem Uno-Sicherheitsrat in New York Bericht über die Situation im Land abgegeben hat, zeichne ein falsches Bild.
Uno-Generalsekretär Antonio Guterres reagierte laut der Nachrichtenagentur AFP schockiert auf al-Burhans Anschuldigungen. Er stellte sich hinter seinen Sondergesandten, der seit einem Jahr im Rahmen einer Uno-Mission im Sudan arbeitet. Auch das US-Aussenministerium sprach Perthes seine volle Unterstützung aus.
Krieg im Sudan forderte bisher 1800 Tote
Die aktuellen Gefechte in dem nordostafrikanischen Land waren im Frühjahr zwischen der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz ausgebrochen. Die Miliz von Al-Burhans ehemaligem Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo sollte in die Armee eingegliedert werden. Bisher starben etwa 1800 Menschen in dem Krieg. Laut Uno ist über die Hälfte der Bewohner des Landes auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Seit rund einer Woche herrscht im Land eine Waffenruhe. Derartige Feuerpausen gab es in der Vergangenheit häufiger, doch die Kämpfe gingen danach stets weiter.