Lee Jae-Yong: Samsung bekommt dank Begnadigung Chef zurück
Lee Jae-Yong wurde wegen Korruption verurteilt. Nun ist der Erbe und De-facto-Chef des südkoreanischen Elektronikkonzerns Samsung begnadigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Justizminister Han Dong Hoon gab Lee Jae-Yong am Freitag die Begnadigung.
- Der 54-Jährige wurde wegen Korruption verurteilt.
Am Freitag gab der Justizminister Han Dong Hoon die Begnadigung für Lee Jae-Yong bekannt. Dem 54-Jährigen soll es gelingen, einen Betrag zur Überwältigung der wirtschaftlichen Krise des Landes zu leisten.
Schon seit August 2021 war Lee Jae-Yong nach 18 Monaten im Gefängnis auf Bewährung entlassen worden. Jedoch nur mit einer Arbeitsbeschränkung. Dies wird nun durch die Begnadigung aufgehoben. So kann er wieder als Führungskraft beim weltweit führenden Hersteller von Smartphones und Speicherchips einsteigen.

«Wegen der weltweiten Wirtschaftskrise haben sich der Dynamismus und die Kraft der nationalen Wirtschaft verschlechtert. Es wird befürchtet, dass die Wirtschaftskrise länger andauert», erklärte das Justizministerium am Freitag. Durch die Begnadigung sollten Lee «die Wachstumsmaschine durch aktive Investitionen in Technologie und Arbeitsplatzschaffung» wieder anführen.
Lee Jae-Yong verurteilt wegen Korruption
Lee, offiziell der Vizepräsident von Samsung, gilt aber als oberster Entscheidungsträger von Samsung. Er war im Zuge eines massiven Korruptionsskandals verurteilt worden. Dies hatte auch 2017 zum Sturz von Präsidentin Park Geun Hye geführt.
Lee sass im Zuge des Bestechungs- und Veruntreuungsskandals mehrmals in Haft. Zuletzt war er im Januar 2021 verurteilt worden. Zahlreiche Politiker und Unternehmer hatten sich für seine vorzeitige Freilassung ausgesprochen.

Samsung ist mit Abstand das grösste der familiengeführten Unternehmens-Konglomerate in Südkorea. Der jährliche Geschäftsumsatz entspricht einem Fünftel des südkoreanischen Bruttoinlandsprodukts und ist entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg des asiatischen Landes.
Lee Jae-Yong steht seit einigen Jahren an der Spitze des Elektronikkonzerns. Nachdem sein Vater Lee Kun Hee wegen eines Herzinfarkts den Geschäften nicht mehr nachgehen konnte. Das Wirtschaftsmagazin «Forbes» schätzt sein Vermögen auf umgerechnet rund 7,8 Milliarden Euro.