Mammutprozess beginnt
Am Freitag beginnt die Hauptverhandlung im Loveparade-Strafverfahren. Zur Verhandlung werden um die 500 Menschen erwartet.
Das Wichtigste in Kürze
- Zur Hauptverhandlung im Loveparade-Strafverfahren werden 500 Menschen erwartet.
- Den zehn Angeklagten im Prozess um die Loveparade-Katastrophe wirft die Staatsanwaltschaft Duisburg unter anderem fahrlässige Tötung vor.
- Beim Loveparade-Unglück im Sommer 2010 in Duisburg wurden am einzigen Ein- und Ausgang in einem Gedränge 21 Menschen erdrückt und mindestens 652 verletzt.
Die Hauptverhandlung im Loveparade-Strafverfahren beginnt. Aus Platzgründen findet die Verhandlung in einem Saal des Kongresszentrums Düsseldorf statt, in den 500 Menschen passen. Bis Ende 2018 hat das Gericht bereits 111 Verhandlungstermine festgelegt.
Bei
dem Loveparade-Unglück im Sommer 2010 in Duisburg wurden am einzigen Ein- und
Ausgang der Technoparade in einem Gedränge 21 Menschen erdrückt. Mindestens 652
Loveparade-Besucher wurden damals verletzt. Viele von ihnen leiden bis heute
körperlich und seelisch unter den Folgen.
Prozess könnte sehr umfangreich werden
Tragen
dafür vier Mitarbeiter des Veranstalters Lopavent und sechs der Stadt Duisburg
die Schuld? Dies soll ein Strafprozess von diesem Freitag an klären. Das Verfahren könnte einer der umfangreichsten Prozesse der Nachkriegszeit werden.
Grund sind die vielen Beteiligten und eine fast unüberschaubare Menge an
Beweismitteln und Zeugenaussagen.
Den
zehn Angeklagten im Prozess um die Loveparade-Katastrophe wirft die Staatsanwaltschaft
Duisburg unter anderem fahrlässige Tötung vor. Am Ende könnte für sie eine
Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren stehen. Die Staatsanwaltschaft wirft den vier leitenden Mitarbeitern des Veranstalters vor, ein ungeeignetes Zu- und Abgangssystem geplant zu haben. Vor allem die Rampe soll zu eng gewesen sein, um die vorhergesagten Besucherströme aufnehmen zu können.
Schlamperei beim Genehmigungsverfahren
Bei der Stadt Duisburg wird ein Dreier-Team des Bauamtes verantwortlich gemacht. Die drei sollen die benötigte Baugenehmigung erteilt haben, ohne dass die Voraussetzungen dafür vorgelegen haben sollen. Die Sicherheit der Besucher sei nicht gewährleistet gewesen. Die anderen drei sind Vorgesetzte des Teams, darunter der damalige für Stadtentwicklung zuständige Beigeordnete. Sie sollen das Genehmigungsverfahren nicht ordentlich überwacht haben.