«Marsch der Rückkehr» fordert ein Dutzend Tote und über tausend Verletzte

In Gaza sind massive Proteste ausgebrochen. Mit dem «Marsch der Rückkehr» fordern Palästinenser die Rückkehr in die alte Heimat. Israels Armee schiesst scharf und tötet mindestens zwölf Demonstranten.

Nach Aussage der israelischen Armee haben deren Soldaten bei den gewaltsamen Protesten an der Grenze gezielt auf Rädelsführer geschossen. Laut einem Sprecher waren mehr als 30'000 Demonstranten vor Ort. Männer, die versuchten die Grenzbefestigungen zu durchbrechen, wurden scharf beschossen (Nau berichtete). Die Todesopfer seien junge Männer im Alter zwischen 18 und 30 Jahren.

Palästina
In Westjordanland kommt es immer wieder zu Konflikten. (Archiv) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Während des «Marschs der Rückkehr» schoss die israelische Armee scharf auf die palästinensischen Demonstranten.
  • Rund 1100 Personen wurden verletzt, mindestens 12 Palästinenser sind ums Leben gekommen.
  • Die Demonstranten fordern eine Rückkehrmöglichkeit in ihr ursprüngliches Land.

Bei Zusammenstössen mit der israelischen Armee sind am Freitag mindestens zwölf Palästinenser getötet worden. Rund 1100 Demonstranten wurden an der Grenze zu Israel verletzt, die meisten durch Tränengas, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte.

Israel schiesst scharf

Nach palästinensischen Medienberichten waren mehr als 20'000 Menschen zum «Marsch der Rückkehr» gekommen. Die radikal-islamische Hamas wollte mit der Aktion ihren Anspruch auf ein «Recht auf Rückkehr» für palästinensische Flüchtlinge und deren Nachkommen in das Gebiet des heutigen Israels untermauern. Israel lehnt eine Rückkehr in das eigene Staatsgebiet ab.

Der Abgeordnete der israelischen linksliberalen Merez-Partei, Mossi Raz, forderte am Freitagnachmittag einen sofortigen Waffenstillstand am Gazastreifen. Er kritisierte den Einsatz von scharfer Munition auf Twitter. Auch die israelische Menschenrechtsorganisation Betselem hatte bereits im Vorfeld den etwaigen Einsatz von scharfer Munition verurteilt.

70 Jahre Israel

Die Massenproteste sind nach Angaben der Hamas eine Botschaft an Trump (Nau berichtete). Am 14. Mai wollen die USA zudem die US-Botschaft in Jerusalem eröffnen. Der Marsch auf die Grenze sei der Anfang der Rückkehr in das historische Palästina.

Die Proteste sollen bis zum 15. Mai dauern. Anlass ist der 70. Jahrestag der Gründung Israels. Der 15. Mai ist für Palästinenser der Nakba-Tag (Tag der Katastrophe), weil im ersten Nahost-Krieg 1948 rund 700'000 Palästinenser vertrieben wurden.

Beginn des Pessach-Festes

Heute Abend beginnt in Israel das Pessach-Fest (Nau berichtete). Juden feiern dabei den Auszug aus Ägypten, also der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei.

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