Am Samstag steht nach Jahren der Verzögerung die Parlamentswahl in Afghanistan an.
Soldaten der afghanischen Armee nehmen an einer Übung im Kabul Military Training Center teil.
Soldaten der afghanischen Armee nehmen an einer Übung im Kabul Military Training Center teil. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag finden die Parlamentswahl in Afghanistan statt.
  • Um sich vor der Taliban zu schützen, werden 54'000 Sicherheitskräfte anwesend sein.
Ad

In Afghanistan laufen die Sicherheitsvorkehrungen für die am Samstag bevorstehenden Parlamentswahlen auf Hochtouren. Mehr als 54'000 Sicherheitskräfte, darunter Soldaten, Polizisten, Geheimdienstmitarbeiter und Angehörige der afghanischen Luftwaffe werden zur Sicherung der Wahl abgestellt, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Nasrat Rahimi heute Donnerstag. Die Einheiten würden rund um Wahlzentren stationiert, aber auch mobil eingesetzt. Weitere 9'540 Sicherheitskräfte seien als Reserve in Bereitschaft.

Die Hauptstadt Kabul wird Schritt für Schritt zur Festung umgebaut. Mehr als 200 zusätzliche Kontrollposten werden in der Stadt errichtet. Kräfte der schnellen Eingreiftruppe seien mittlerweile in der Stadt verteilt, heisst es von Militärs. Heute Donnerstag dürfen keine Motorräder mehr in der Stadt fahren, ab Freitagabend wird der Verkehr auch für Lastwägen gesperrt. Am Wahltag selbst sind zudem alle Zufahrtsstrassen nach Kabul gesperrt.

Blockade um jeden Preis

Am Wahltag werde dann auch Torkham, der wichtigste Grenzübergang zu Pakistan, geschlossen, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Rahimi.

Die radikalislamischen Taliban hatten in einer Mitteilung Anfang Oktober erklärt, sie würden alles tun, um Wahlen zu blockieren. Am Mittwoch riefen sie zudem alle Lehrer und Schulleiter auf, ihre Schulen nicht als Wahlstationen nutzen zu lassen, sollten sie nicht zu schaden kommen wollen. Heute Donnerstag wandten sie sich mit einer Mitteilung an Kleriker und an Älteste. Auch sie sollten alle Wahlaktivitäten verhindern, denn Wahlen seien eine Sünde und ein Verbrechen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Taliban