Zahl der Kandidatinnen fürs Parlament in Afghanistan weiter gering

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Afghanistan,

Erneut treten in Afghanistan verhältnismässig wenig Frauen zur Parlamentswahl an.

Mitarbeiter der Afghanischen Unabhängigen Wahlkommission bereiten in Kabul Wahlunterlagen in Plastikkisten für die Parlamentswahlen vor.
Mitarbeiter der Afghanischen Unabhängigen Wahlkommission bereiten in Kabul Wahlunterlagen in Plastikkisten für die Parlamentswahlen vor. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag finden in Afghanistan nach sieben Jahren wieder die Parlamentswahlen statt.
  • Bloss 16 Prozent der Kandidierenden sind Frauen.

Der Unabhängigen Wahlkommission Afghanistans zufolge stellen sich 417 Kandidatinnen der am Samstag stattfindenden Parlamentswahl, das sind nur rund 16 Prozent aller Kandidaten. Die Zahl liegt nur geringfügig über der Zahl der Kandidatinnen, die bei der vergangenen Parlamentswahl im Jahr 2010 angetreten waren. Damals bewarben sich 408 Frauen auf die 250 Sitze in der Wolesi Dschirga (Haus des Volkes).

Beobachter zeigen sich enttäuscht darüber, dass ungeachtet millionenschwerer Investitionen in Frauenprogramme in dem erzkonservativen Land die Beteiligung weiter niedrig ist. Frauenrechtsaktivistinnen geben die schlechte Sicherheitslage, weiterhin vorherrschende «falsche» Traditionen und kulturelle Einschränkungen als Gründe an, warum nicht mehr Frauen kandidieren.

Laut Verfassung sind 68 Sitze im Parlament für Frauen reserviert. Dem aktuellen Parlament dienen 69 Parlamentarierinnen – Farida Hamidi aus der südwestlichen Provinz Nimrus hatte 2010 als einzige Frau einen Sitz ohne Quote gewinnen können.

Kandidatinnen beschwerten sich in den vergangenen Wochen, dass es im Wahlkampf keine Chancengleichheit gegeben habe. Männliche Kandidaten hätten etwa mehr finanzielle Ressourcen. Kandidatinnen würden zudem alleine aufgrund ihres Geschlechts bedroht. «Wir bekommen Drohanrufe, weil wir als Frauen an den Wahlen teilnehmen», sagt eine Kandidatin für die Provinz Kabul, Saleha Saadat. Auch die allgemein schlechte Sicherheitslage schränke den Wahlkampf von Frauen ein. «Wenn Taliban an die Türen in meiner Provinz klopfen, wie soll ich als Frau von Tür zu Tür gehen, um Wähler zu treffen», sagte Tamana Schinwari aus der Provinz Baghlan zu örtlichen Medien.

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