Mehr als 1200 Tote durch schlimmsten Cholera-Ausbruch aller Zeiten in Malawi
Beim schlimmsten Cholera-Ausbruch in der Geschichte Malawis sind seit März 2022 mindestens 1210 Menschen ums Leben gekommen.
Die Weltgesundheitsbehörde WHO erklärte am Donnerstag, dass die Zahl der Fälle im vergangenen Monat im Vergleich zum Dezember um 143 Prozent gestiegen sei. «Mit Blick auf die starke Zunahme der Fälle im vergangenen Monat ist zu befürchten, dass sich der Ausbruch weiterhin verschlimmert, wenn keine wirksamen Massnahmen getroffen werden», warnte die WHO. Das Land hatte am 5. Dezember den Gesundheitsnotfall ausgerufen.
Die UN-Behörde stufte das derzeitige Risiko einer Ausbreitung innerhalb Malawis und in Nachbarländern als «sehr hoch» ein und warnte vor einer exponentiellen Ausbreitung auf dem afrikanischen Kontinent. Aufgrund der weltweit zunehmenden Cholera-Ausbrüche sei zudem «die Verfügbarkeit von Impfstoffen, Tests und Behandlungen» eingeschränkt, erklärte die WHO.
Im Jahr 2022 wurden auf dem afrikanischen Kontinent rund 80.000 Fälle registriert. «Wenn sich der derzeitige Trend fortsetzt, könnte die Zahl der Cholera-Fälle jene im Jahr 2021 übertreffen, welches das schlimmsten Cholera-Jahr in Afrika seit fast einem Jahrzehnt» war, betonte das Afrika-Büro der WHO.
Malawi hat seit Beginn des Ausbruchs zwei grosse Impfkampagnen ins Leben gerufen, allerdings aufgrund des begrenzten Impfstoffs den Menschen nur eine der empfohlenen zwei oralen Cholera-Impfdosen angeboten. Im November erhielt das Land eine zweite Charge von fast drei Millionen Dosen von der UNO, die bereits alle aufgebraucht sind, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.
Die meisten neuen Infektionen und Todesfälle durch Cholera wurden laut WHO in Malawi registriert, doch auch Nachbarländer, insbesondere Mosambik und Sambia, hätten in der jüngeren Vergangenheit Fälle gemeldet. In Ostafrika hätten Äthiopien, Kenia und Somalia mit Ausbrüchen zu kämpfen, und auch Burundi, Kamerun und die Demokratische Republik Kongo hätten Fälle gemeldet.