Mehr als 20 Personen nach Protesten in Hongkong festgenommen
In Hongkong kehrt keine Ruhe ein. Erneut kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen der Polizei und Protestierenden.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag nahm die Polizei in Hongkong 20 Personen fest.
- Die Demonstranten legten vor der Polizeiwache Brände.
- Die Beamten setzten Tränengas ein.
Bei den Protesten in Hongkong gegen die pro-chinesische Regierung hat die Polizei mehr als 20 Personen festgenommen. Ihnen werden unter anderem Körperverletzung und nicht-genehmigte Versammlungen zur Last gelegt, wie die zuständigen Behörden am Sonntag mitteilten.
Die Demonstranten hatten am Samstag vor einer Polizeiwache Brände gelegt und an einem anderen Ort zahlreiche Mülleimer angezündet. Zudem wurde ein wichtiger Tunnel durch den Hafen der Metropole blockiert. Die Polizei setzte Tränengas ein.
Am heutigen Sonntag sind erneut Proteste geplant. Tausende Demonstranten bereiteten sich bereits auf zwei Protestmärsche am Nachmittag vor. Die Demonstranten fürchten einen zu grossen Einfluss der Regierung in Peking auf die frühere britische Kronkolonie.
Zudem wollen Tausende Hongkonger am Montag ihre Arbeit niederlegen. Der Streik soll die «starke Unzufriedenheit der Hongkonger Bürger mit der politischen Ungerechtigkeit auszudrücken».
Mindestens 14'000 Menschen aus 20 Sektoren wollen sich an dem Streik beteiligen, wie die Hongkonger Zeitung «South China Morning Post» berichtete. Ausgangspunkt der Proteste war ein Gesetzentwurf zur Auslieferung mutmasslicher Krimineller an China, inzwischen richtet sich der Unmut der Menschen gegen die Polizeigewalt bei den Protesten.
Unter anderem Mitarbeiter des Transportgewerbes, Sozialarbeiter, Erzieher, Angestellte in der Finanzindustrie und von Fluggesellschaften wollen demnach die Arbeit niederlegen und sich in acht Bezirken der Stadt an Protestaktionen beteiligen. Auch zahlreiche Cafés und Geschäfte sollen am Montag geschlossen bleiben.