Mehr Klimagerechtigkeit für Afrika in 250 Fachjournalen gefordert
250 Fachjournale haben mehr Klimagerechtigkeit für Afrika gefordert. Der Kontinent leidet besonders unter der Klimakrise.
Das Wichtigste in Kürze
- Afrika soll mehr Klimagerechtigkeit erfahren.
- Dies fordern 250 Fachjournale in einem Artikel von 16 Autoren und Autorinnen.
- Die Instabilität auf dem Kontinent könnte schwerwiegende Folgen für alle haben.
In einer gemeinsamen weltweiten Aktion fordern über 250 medizinische Fachzeitschriften mehr Klimagerechtigkeit für Afrika. Der Kontinent habe wenig zur Krise beigetragen, leide aber unverhältnismässig stark darunter. So der Leitartikel, der in renommierten Zeitschriften wie dem «British Medical Journal» sowie 50 afrikanischen Fachzeitschriften veröffentlicht ist.
Vor Beginn der Weltklimakonferenz im November fordern die 16 Autorinnen und Autoren von Politikern wohlhabender Länder mehr Unterstützung für Afrika. Schon jetzt gebe es verheerende gesundheitliche Auswirkungen der Klimakrise auf dem Kontinent. In West- und Zentralafrika führten Überschwemmungen infolge des Verlusts von Unterkunft, Anbaufläche und Viehbestand zu Todesfällen und erzwungener Abwanderung. Die Anzahl Dürren südlich der Sahara habe sich zwischen den Zeiträumen 1970 bis 1979 und 2010 bis 2019 verdreifacht.
Solche extremen Wetterbedingungen beeinträchtigten die Wasser- und Nahrungsmittelversorgung und verstärkten Ernährungsunsicherheit und Unterernährung, betonen die Fachautoren. Die Klimakrise hat bereits geschätzt ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts der Länder vernichtet hat, die am stärksten von Extremwetter betroffen sind. Davon gehen die Autoren und Autorinnen aus.
Klimagerechtigkeit soll mit Zahlungen erreicht werden
Es gebe nicht nur moralische Gründe zu helfen, heisst es in dem Beitrag. Instabilität in Afrika könne schwerwiegende Folgen für alle Länder haben. «Die akuten und chronischen Auswirkungen der Klimakrise schaffen Probleme wie Armut, Infektionskrankheiten, erzwungene Migration und Konflikte, die sich über globalisierte Systeme ausbreiten. Diese Folgewirkungen betreffen alle Nationen.»
Die Industriestaaten müssten sich an ihr Versprechen halten, jährlich 100 Milliarden US-Dollar Klimahilfen an afrikanische Staaten zu zahlen. Mit dieser Forderung soll die Klimagerechtigkeit erreicht werden. Mit dieser Summe sollen seit 2020 Investitionen in Klimaschutz und Klimaanpassung in Entwicklungsländern finanziert werden. Die Verpflichtung wurde bisher allerdings nur teilweise eingehalten.