Menschenrechtler fordern IS-Anklage für Verbrechen in Afghanistan
Nach der Festnahme des IS-Anführers Afghanistans fordert die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch eine Anklage wegen Kriegsverbrechen gegen Zivilisten.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag wurde der Anführer der IS-Terrorgruppe in Afghanistan gefasst.
- Nun fordert Human Rights Watch eine Anklage wegen Kriegsverbrechen gegen Zivilisten.
Wenige Tage nach Festnahme des IS-Anführers Afghanistans fordert die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch (HRW) eine Anklage wegen Kriegsverbrechen gegen Zivilisten.
Gleichzeitig solle dem Oberhaupt Aslam Faruki ein fairer Prozess gemacht werden. Dies teilte die Organisation mit Sitz in New York am späten Montagabend (Ortszeit) mit.
Die Gruppe forderte zudem, dass die Opfer der Terrorgruppe in einem Prozess gehört würden. «Farukis Verhaftung ist eine Gelegenheit für die afghanischen Behörden, zu zeigen, dass sie in der Lage sind, den Opfern von Kriegsverbrechen und anderen Gräueltaten faires Recht zu versichern», erklärte die HRW-Asiendirektorin Patricia Gossmann.
IS von USA und Afghanistan intensiv bekämpft
Der IS war in Afghanistan Anfang 2015 aufgetaucht. Die Terrorgruppe wollte dort sowie auf pakistanischem Gebiet eine «Provinz» namens IS-Chorasan etablieren. Faruki, der mit echtem Namen Abdullah Oraksai heissen soll, leitete seit etwa einem Jahr den IS in Afghanistan. Dies geht aus einem Sicherheitsbericht der Vereinten Nationen hervor.
Die USA und die afghanische Regierung haben die Extremisten von Anfang an intensiv bekämpft. Auch die militant-islamistischen Taliban bekämpfen sie regelmässig. Im Herbst hatte Afghanistans Regierung den militärischen Sieg über die Gruppe bekannt gegeben.
Der IS hat seit seinem Auftauchen zahlreiche Anschläge vor allem auf schiitische Moscheen, Stadtbezirke und Versammlungen verübt.
