Militärjunta in Myanmar weitet Korruptionsvorwürfe gegen Suu Kyi aus
Die Justizbehörden der Militärjunta in Myanmar haben ihre Korruptionsanschuldigungen gegen die frühere De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi ausgeweitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Frühere De-facto-Regierungschefin seit Monaten unter Hausarrest.
Die Anklage sei um vier weitere Korruptionsvorwürfe ergänzt worden, teilte Suu Kyis Anwalt Khin Maung Zaw am Dienstag mit. Zum Inhalt dieser Anschuldigungen äusserte er sich nicht.
Er müsse noch die diesbezüglichen Dokumente einsehen, sagte der Anwalt. Zu den neuen Vorwürfen soll nach seinen Angaben am 22. Juli eine Gerichtsanhörung in der Stadt Mandalay stattfinden. Die 76-Jährige steht seit dem Militärputsch vom Februar unter Hausarrest. Sie wurde seither bereits mit einer ganzen Reihe von strafrechtlichen Anschuldigungen überzogen.
Seit Mitte Juni steht Suu Kyi wegen Anstiftung zum Aufruhr vor Gericht. In einem zweiten Verfahren muss sie sich wegen Verstosses gegen Corona-Auflagen und des Imports von Funkgeräten ohne Genehmigung verantworten.
Die Friedensnobelpreisträgerin ist ausserdem wegen Verstosses gegen ein aus der Kolonialzeit stammendes Gesetz zu Staatsgeheimnissen und Korruption angeklagt. Sie soll illegal 600.000 Dollar in Bar und elf Kilo Gold angenommen haben. Suu Kyi drohen mehr als zehn Jahre Haft.
Die Junta sieht sich seit ihrem Putsch massiven Protesten gegenüber. Beim Vorgehen der Armee gegen Oppositionelle wurden nach Angaben von Beobachtern bereits mehr als 890 Menschen getötet.