Militärjunta: Putschversuch in Burkina Faso vereitelt
In Burkina Faso wurde gegen die Übergangsregierung von Ibrahim Traoré ein «Destabilisierungsversuch» unternommen.
Die Militärjunta im westafrikanischen Sahelstaat Burkina Faso hat nach eigenen Angaben einen Putschversuch vereitelt. «Mutmassliche Akteure, die an diesem Destabilisierungsversuch beteiligt waren», seien festgenommen worden, teilte die Übergangsregierung in der Nacht zum Donnerstag mit. Genauere Angaben zu dem versuchten Staatsstreich und wer dahinter steht, machte die Junta nicht.
Die Junta, geleitet von Übergangspräsident Ibrahim Traoré, kam vor etwa einem Jahr selbst durch einen Putsch an die Macht. Bereits Anfang September hatte die Übergangsregierung inmitten gestiegener Sorge vor Staatsstreichen in Westafrika drei Soldaten wegen des Vorwurfs eines Komplotts verhaftet.
Neuwahlen 2024 wegen Terrorismus zweifelhaft
Traoré hat Wahlen bis Juli 2024 angekündigt, die aber auch aufgrund der katastrophalen Sicherheitslage im Land infrage stehen. Islamistische Terroristen kontrollieren nach Schätzungen etwa die Hälfte des Staatsgebiets.
Wie auch die Nachbarn Mali und Niger hat sich die Militärregierung in Burkina Faso von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich und anderen westlichen Partnern abgewendet. Die drei Länder haben sich diesen Monat zu einem Verteidigungsbündnis zusammengeschlossen, der sogenannten Allianz der Sahel-Staaten. Mali und Burkina Faso hatten sich bereits an die Seite des Nigers gestellt, als die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas nach einem Staatsstreich dort im Juli mit einer Militärintervention drohte.