Bei Angriffen sind im Sudan mindestens 20 Menschen getötet worden. Ein Spital der Organisation Ärzte ohne Grenzen wurden von Bewaffneten angegriffen.
Sudan
Seit April tobt ein blutiger Machtkampf im Sudan. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Raketenbeschuss sind im Sudan mindestens 20 Zivilisten gestorben.
  • Geschosse schlugen in unmittelbarer Nähe von vier Spitälern ein.
  • Bewaffnete bedrohten Angestellte eines Krankenhauses der Organisation Ärzte ohne Grenzen.
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Bei neuen Angriffen im Sudan sind mindestens 20 Zivilisten getötet worden. Im Bundesstaat Süd-Darfur seien nach vorläufiger Zählung 16 Menschen bei Raketenangriffen auf Wohngebiete gestorben, teilte der örtliche Anwaltsverband mit. Die Raketen seien am Vortag während Gefechten zwischen der Regierungsarmee und der RSF-Miliz in der Regionalhauptstadt Nyala eingeschlagen.

In El Obeid, der Hauptstadt des Bundesstaats Nord-Kordofan, schlugen nach Angaben der Ärztegewerkschaft Geschosse in der Nähe von vier Krankenhäusern ein. Vier Menschen seien getötet und 45 weitere verletzt worden.

Bereits 3000 Todesopfer im Machtkampf im Sudan

Am Freitag hatte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mitgeteilt, dass eines ihrer in Sudans Hauptstadt Khartum von bewaffneten Angreifern bedroht und misshandelt worden sei. 18 Mitarbeiter sollen in unmittelbarer Nähe des Türkischen Krankenhauses geschlagen und ausgepeitscht worden sein. Ein Fahrer sei kurzzeitig gefangen genommen und mit dem Tod bedroht worden. Der Zwischenfall ereignete sich demnach bereits am Donnerstag.

In dem nordostafrikanischen Land liefern sich seit Mitte April die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo eine blutigen Machtkampf. Rund 3000 Todesopfer wurden seither gezählt, die tatsächliche Opferzahl dürfte aber weit grösser sein. Der Konflikt hat nach Uno-Angaben mehr als drei Millionen Menschen in die Flucht getrieben.

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