Ärzte ohne Grenzen: 18 Mitarbeiter von Bewaffneten misshandelt
Ein Team der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen wurde nach eigenen Angaben in Sudans Hauptstadt Khartum von bewaffneten Angreifern bedroht und misshandelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Team der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen wurde bedroht und misshandelt.
- Immer wieder wird die Organisation im Sudan überfallen und geplündert.
- Ärzte ohne Grenzen ist als eine der letzten Hilfsorganisationen noch dort tätig.
Wie die Organisation Ärzte ohne Grenzen mitteilte, sind 18 Mitarbeiter in unmittelbarer Nähe des Türkischen Krankenhauses geschlagen und ausgepeitscht worden. Ein Fahrer sei kurzzeitig gefangen genommen und mit dem Tod bedroht worden. Der Zwischenfall ereignete sich demnach bereits am Donnerstag.
«Wenn sich ein Vorfall wie dieser wiederholen sollte, ist unsere Präsenz im Türkischen Krankenhaus leider bald nicht mehr tragbar.» Das sagte Christophe Garnier, der Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen im Sudan.
Übergriffe und Plünderungen
Seit Mitte April wird im Sudan ein langer schwelender Machtkampf zwischen dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten gewaltsam ausgetragen. Die Armee kämpft gegen die RSF-Miliz des ehemaligen Vizepräsidenten Mohammed Hamdan Daglo.
Ärzte ohne Grenzen ist eine der wenigen Hilfsorganisationen, die immer noch im Sudan tätig ist. In Khartum ist die Gesundheitsversorgung nach Monaten des Kampfes fast vollkommen zusammengebrochen. Seit Beginn des Konflikts kommt es immer wieder zu Übergriffen auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen sowie Plünderungen von Lagerhallen für Hilfsgüter. Zudem gibt es Berichte über sexuelle Gewalt insbesondere durch die RSF-Miliz gegen Frauen und Mädchen.