Mindestens elf Wanderer bei Vulkanausbruch getötet
Beim Ausbruch des Vulkans Marapi auf der indonesischen Insel Sumatra sind mindestens elf Wanderer ums Leben gekommen.
Zwölf weitere würden auf dem Feuerberg noch vermisst, teilte Abdul Malik, der Leiter der nationalen Rettungsdienste, in der Provinzhauptstadt Padang mit. Etwa 50 weitere Wanderer seien nach dem Ausbruch evakuiert worden. Wie genau die Opfer gestorben sind, wurde zunächst nicht bekannt.
Der knapp 3000 Meter hohe Vulkan war am frühen Sonntagnachmittag ausgebrochen und hatte eine rund drei Kilometer hohe Aschewolke in den Himmel gespuckt. Die Behörden richteten danach umgehend eine Sperrzone von drei Kilometern rund um den Krater ein. In verschiedenen Bezirken rund um den Vulkan ging ein Ascheregen nieder. Auch der Himmel verdunkelte sich zeitweise. Die Bewohner wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben.
Überlebende im Dunkeln gerettet
Retter hatten Überlebende noch bei tiefer Dunkelheit von dem Berg geholt. Sechs von ihnen wurden in einem Krankenhaus in Padang ebenfalls mit Verbrennungen behandelt. Die Schwester eines der Verletzten, sagte dem Sender CNN Indonesia, dass ihr Bruder trotz der Bedenken seiner Familie zusammen mit Freunden auf den Marapi gestiegen sei. Er habe keine Erfahrungen im Klettern, erzählte sie.
«Wir haben versucht, ihn aufzuhalten, aber er ist trotzdem mit seinen Kumpels losgezogen.» Die ganze Familie sei geschockt gewesen, als sie von dem Ausbruch gehört habe. Ihr Bruder habe erzählt, dass er nur überlebt habe, weil er mit seinen Freunden hinter einem grossen Felsen Zuflucht gesucht habe, als Asche und Geröll vom Himmel fielen.
Einer der aktivsten Vulkane
Der Marapi brach Messungen zufolge fast fünf Minuten lang aus. Die Aktivität des Vulkans hat nach Angaben des Zentrums für Vulkanologie und geologische Gefahrenabwehr (PVMBG) seit Januar zugenommen. Der Marapi ist einer der aktivsten Vulkane auf Sumatra. Zuletzt war er 2018 ausgebrochen. Damals stieg Vulkanasche bis zu fünf Kilometer über der Kraterhöhe auf.
Die indonesische Nachrichtenagentur Antara zitierte Anwohner mit den Worten, alles sei von Asche bedeckt: Strassen, Autos, Motorräder und Kleidung. Einige berichteten von brennenden Augen, andere von einem üblen Schwefelgeruch. Die Menschen in der Region wurde aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und unbedingt eine Maske zu tragen, falls sie doch ins Freie müssten.
Auf der indonesischen Insel Hauptinsel Java gibt es einen Vulkan, der ganz ähnlich heisst: den Merapi, einen der gefährlichsten Vulkane der Erde. Der weltgrösste Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Entlang dieses Gürtels kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. In Indonesien gibt es etwa 130 aktive Vulkane.