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WHO ruft zu Zahlungen von 675 Millionen Dollar für Bekämpfung des Coronavirus auf

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Japan,

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die internationale Gemeinschaft zu Zahlungen in Höhe von 675 Millionen Dollar (613 Millionen Euro) zur Bekämpfung des Coronavirus aufgerufen.

Coronavirus
Am Flughafen von Shanghai wird Fieber gemessen. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • China und andere Länder weiten Schutzvorkehrungen aus.

Der Grossteil des Geldes solle in besonders «gefährdete» Länder fliessen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Genf. China und andere Länder weiteten derweil ihre Schutzvorkehrungen weiter aus.

Trotz weitflächiger Quarantäne-Massnahmen in China stieg die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus auf dem Festland erneut deutlich auf mindestens 490 an. Hinzu kommen jeweils ein Todesopfer in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong sowie auf den Philippinen.

Mehr als 24.000 Menschen infizierten sich nach Angaben der chinesischen Behörden, seit das Virus im Dezember erstmals in Wuhan, der Hauptstadt der Provinz Hubei, aufgetreten war. Unter ihnen war den Staatsmedien zufolge auch ein gerade einmal 30 Stunden altes Baby. In Deutschland gibt es zwölf bestätigte Fälle.

Die WHO hat nach Angaben ihres Leiters Tedros einen Vorsorgeplan entwickelt, für dessen Finanzierung in den kommenden drei Monaten 675 Millionen Dollar benötigt werden. «Unsere Botschaft an die internationale Gemeinschaft ist: Investiert heute oder zahlt später mehr», sagte Tedros.

60 Millionen Dollar sollen demnach für WHO-Einsätze verwendet werden, der Rest soll an Länder gehen, die Hilfe bei Vorsorgemassnahmen gegen das Virus benötigen. In einem ersten Schritt sollen Tedros zufolge 500.000 Atemschutzmasken und 350.000 Paar Gummihandschuhe an 24 Länder verschickt werden.

Die Stiftung von Microsoft-Gründer Bill Gates sagte am Mittwoch 100 Millionen Dollar für den Kampf gegen das Virus zu. 20 Millionen sollen nach Stiftungsangaben an Organisationen wie die WHO fliessen, 20 Millionen an Gesundheitsbehörden in Länder der Subsahara und Südasien. Der Rest soll für die Entwicklung eines Impfstoffs sowie neuer Behandlungs- und Diagnosemöglichkeiten aufgewendet werden.

In China wurde die Quarantäne derweil ausgeweitet. In mehreren Städten der ostchinesischen Provinz Zhejiang müssen die Einwohner seit Mittwoch zu Hause bleiben. Auch in der Provinz Heilongjiang an der russischen Grenze wurde die Bewegungsfreiheit der Menschen eingeschränkt.

In der Millionen-Metropole Wuhan, wo das Virus im Dezember erstmals aufgetreten war, warnten die Behörden am Mittwoch vor einem «ernsthaften» Bettenmangel. Obwohl dort in zehn Tagen eine neue Klinik mit tausend Betten aus dem Boden gestampft wurde, gebe es immer noch einen Mangel an Krankenhausbetten sowie an «Ausstattung und Material». Die Behörden würden nun versuchen, weitere Hotels und Schulen in Behandlungszentren umzuwandeln.

In aller Welt versuchen die Behörden, mit Kontrollen des Reiseverkehrs die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die italienischen Flughäfen begannen, bei allen aus dem Ausland eintreffenden Passagieren die Temperatur zu überprüfen.

Die grossen US-Fluggesellschaften United und American Airlines entschieden, wegen des Coronavirus vorübergehend ihre Flüge nach Hongkong einzustellen. Die Hongkonger Fluggesellschaft Cathay Pacific kündigte an, alle Mitarbeiter in unbezahlten Urlaub zu schicken.

Ab Samstag müssen in Hongkong alle Einreisenden aus dem chinesischen Festland für zwei Wochen unter Quarantäne. Vietnam, das bereits Einreisen aus China untersagt hat, richtete Feldlazarette mit tausenden Betten ein.

Im Hafen des japanischen Yokohama steht seit Montag ein Kreuzfahrtschiff mit mehr als 3700 Menschen an Bord unter Quarantäne. Bislang seien dort zehn Infektionen nachgewiesen worden, teilte der japanische Gesundheitsminister Katsunobu Kato mit. Die Betroffenen seien von Bord gebracht worden. Die deutsche Vertretung der Reederei Princess Cruises bestätigte, dass acht Deutsche an Bord des Kreuzfahrtschiffes sind. «Die sind nicht betroffen aktuell», sagte ihr Sprecher.

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