Mongolei verhindern Kidnapping durch Türken

Benedikt Theiler
Benedikt Theiler

Mongolei,

Die Türkei versucht den Leiter einer Gülen-Schule in der Mongolei zu entführen. Die mongolische Regierung kann den gekidnappten befreien.

Ulan Bator
In Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei, spielte sich ein diplomatischer Krimi ab. (Archivbild) - Ulan Bator, die Hauptstadt der Mongolei, versucht seit Jahrzehnten ein ausgeglichenes Verhältnis zu seinen Nachbarn zu halten. (Archivbild)

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Mongolei hat der türkische Geheimdienst einen Mann entführt.
  • Die Entführung des angebliche Gülenist konnte verhindert werden.

Es sind zwei Länder, die eigentlich gute diplomatische Beziehungen pflegen. Doch nun stellt ein Vorfall die guten Beziehungen zwischen der Mongolei und der Türkei auf eine starke Belastungsprobe. Dabei geht es um einen diplomatischen Krimi, der sich am Freitag ereignet hat.

Im Zentrum des Vorfalls steht Veysel Akçay, der Leiter einer türkisch-mongolischen Schule. Am Freitagmorgen um 9 Uhr Ortszeit bringen vier bis fünf Personen Akçay in ihre Gewalt und verfrachten ihn in einen Van.

Gülen-Bewegung

Grund für seine Entführung ist, dass er der Chef einer vor 25 Jahren durch die Gülen-Bewegung gegründeten Schule ist. Seit 24 Jahren lebt er in der Mongolei.

Für die türkische Regierung ist die Bewegung des islamischen Predigers Fethulla Gülen eine terroristische Organisation und für den Putschversuch 2016 in der Türkei verantwortlich. Lehrer und Absolventen der Bildungseinrichtung gelten in der Türkei als Terroristen.

Grund genug für den türkischen Geheimdienst, um in diversen Ländern Anhänger der Bewegung zu kidnappen und in die Türkei zu bringen.

Türkei missachtet Souverenität

In der Mongolei jedoch läuft der Kidnapping-Versuch für die Türken schief: Familie und Freunde von Akçay schlagen Alarm, woraufhin sich Aktivisten, Journalisten, Schüler und Freunde zum Flughafen von Ulaanbaatar begeben und die Ausschaffung Akçays zu verhindern versuchen.

Daraufhin schaltet sich auch der mongolische Premierminister Khurulsukh ein und verweigerte dem Flugzeug der türkischen Luftwaffe, mit welchem Akçay ausser Land gebracht werden sollte, die Starterlaubnis. Schliesslich hebt das Flugzeug am Abend ohne den Schuldirektor ab. Dieser wird nach einer Befragung durch die mongolische Polizei und einem Medizincheck wieder frei gelassen.

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