Moschee Attentäter von Christchurch erscheint vor Gericht
Der Attentäter von Christchurch wurde dem Gericht vorgeführt. Unterdessen wird auch in Bulgarien gegen ihn ermittelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Attentäter von Christchurch steht vor Gericht.
- Ein Mann versuchte in den Gerichtsaal zu gelangen und den Attentäter zu töten.
- Bulgarien ermittelt wegen Verbindungen des Täters in den Balkan.
Der Moschee-Attentäter von Christchurch ist heute Samstag (Ortszeit) erstmals einem Richter vorgeführt worden. Dem 28-jährigen Australier Brenton Tarrant wurde in der Anhörung offiziell vielfacher Mord zur Last gelegt.
Tarrant stellte keinen Antrag auf Freilassung gegen Kaution und bleibt weiter in Gewahrsam. Am 5. April soll er wieder vor Gericht erscheinen. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen scheint er die Schüsse in den Moscheen alleine abgefeuert zu haben.
Insgesamt 39 Menschen liegen noch mit Schusswunden in verschiedenen Krankenhäusern der neuseeländischen Grossstadt. Unter den 49 Todesopfern des Terroranschlags sind auch mehrere Kinder.
New Zealand mass shooting suspect remanded until April 5 https://t.co/hoYasigeg1 pic.twitter.com/uWe1BN3hNW
— Reuters (@Reuters) March 16, 2019
Verbindung nach Bulgarien
Der bulgarische Geheimdienst geht möglichen Spuren des Attentäters in den Balkan nach. Auf den Waffen standen Namen von europäischen Kriegsschlachten gegen Araber und Osmanen.
Und: Der Attentäter soll im November 2018 in Bulgarien historische Orte besucht haben. Das meldet der bulgarischen Generalstaatsanwalt Sotir Zazarow. Er soll 2016 und 2018 zudem in Serbien und Bosnien-Herzegowina gewesen sein.
Attentäter vor Gericht beinahe attackiert
Aufgrund erhöhter Sicherheitsbedenken wurde der Gerichtssaal für die Öffentlichkeit geschlossen. Ein Mann soll versucht haben mit einem Messer in den Gerichtssaal zu gelangen, um den Attentäter zu töten, berichtete «The New Zealand Herald».
Laut «NZ Online» wurde das lokale Spital Hawke's Bay gesperrt. Der Polizei meldete, es sei eine Drohung eingegangen, mehr Informationen dazu gäbe es vorerst nicht. Die Sperre wurde mittlerweile wieder aufgehoben, es bestehe keine Gefahr mehr.
«Extremistischer Terrorist»
Der australische Regierungschef Scott Morrison hatte den Angreifer am Freitag als einen «extremistischen, rechtsgerichteten, gewalttätigen Terroristen» bezeichnet.
Der Attentäter filmte die Tat und veröffentlichte die Aufnahmen live per Facebook-Stream. Auf Twitter postete er ein Manifest. Beides wurde laut den Unternehmen gelöscht und die Nutzerkonten gesperrt.
Schutz für Moscheen und schärfere Waffengesetze
Die neuseeländische Polizei verstärkte unterdessen die Massnahmen zum Schutz muslimischer Veranstaltungen und rief die Bürger auf, Verdächtiges sofort zu melden. Als Reaktion auf den brutalsten Anschlag in der jüngeren Landesgeschichte will Neuseelands Regierung jetzt die Waffengesetze verschärfen.
Nach den USA und Grossbritannien verstärkte auch Kanada den Schutz von muslimischen Einrichtungen.