Polizei bestätigt 49 Tote nach Angriff auf Moscheen in Christchurch
Bei einem Angriff auf mehrere Moscheen im neuseeländischen Christchurch kamen mindestens 49 Personen ums Leben. Vier Verdächtige wurden festgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mindestens 49 Menschen wurden bei einem Angriff auf Moscheen in Christchurch getötet.
- Vier Verdächtige wurden verhaftet.
- Einer der Täter ist ein 28-jähriger rechtsextremer Australier.
Bei einem bewaffneten Angriff auf zwei Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch hat es nach Angaben der Polizei mindestens 49 Tote gegeben.
Knapp 50 Menschen, darunter auch Kinder, befinden sich in ärztlicher Obhut. Die Personen leiden an Schussverletzungen. Wie das EDA auf Anfrage erklärt, gibt es keine Hinweise auf Schweizer Staatsangehörige unter den Opfern.
Es habe vier Festnahmen gegeben. Bei den Verdächtigen handelt es sich um drei Männer und eine Frau. Ob es noch weitere Verdächtige gibt, ist noch unklar.
Mittlerweile hat die Polizei ein Wohngebiet in Dunedin evakuiert, wie sie auf Twitter mitteilt. Dieser Ort stehe in Zusammenhang mit den Ereignissen in Christchurch.
Rechtsextremer Terrorakt
Der Angriff sei von einem «extremistischen, rechtsgerichteten, gewalttätigen Terroristen» verübt worden, sagte der australische Regierungschef Scott Morrison am Freitag. Dieser sei ein in Australien geborener Staatsbürger seines Landes, der in Neuseeland aufgewachsen ist.
Beim mutmasslichen Attentäter handelt es sich um den 28-jährigen Brenton Tarran. Er soll ein Manifest vor seiner Tat verfasst haben. Darin bezieht er sich auf Anders Breivik. Dieser hatte 2011 in Oslo und auf der Insel Utoya 77 Menschen umgebracht. Er hatte ebenfalls ein rechtsextremes Motiv.
Im Internet kursierte ein Video der Tat, das vom 28-Jährigen stammt. Offenbar trug er dabei eine Helmkamera. Der Angreifer war laut Augenzeugenberichten wie ein Soldat gekleidet.
«Schweiz verurteilt jede Art von Terror»
Auch in der Schweiz ist die Anteilnahme gross. Der Schock sitze tief, teilte Bundespräsident Ueli Maurer (SVP) heute Morgen mit. Die Schweiz verurteile jede Art von Terror und seine Gedanken seien bei den Opfern und deren Familien.
Reaction of Ueli Maurer, President of the Swiss Confederation, to the terror attack in #Christchurch. pic.twitter.com/nE4daJsY7s
— Bundesrat • Conseil fédéral • Consiglio federale (@BR_Sprecher) March 15, 2019
Schulen in Christchurch waren abgeriegelt
Alle Schulen in Christchurch wurden aufgrund des «extrem hohen» Sicherheitsrisikos zwischenzeitlich abgeriegelt und die Menschen im Stadtzentrum aufgefordert, nicht auf die Strassen zu gehen. Inzwischen können die Eltern wieder zu ihren Kindern in den Schulen, wie die Polizei mitteilt.
Gemäss «News Hub» soll es sich um ein geplantes Attentat gehandelt haben. An mehreren Orten in Christchurch waren demnach Angriffe geplant. Die Polizei habe zudem Bomben in verschiedenen Autos in der Stadt gefunden.
Nach Augenzeugenberichten begann der Angriff gegen 13.45 Uhr (1.45 Uhr MEZ). Ein bewaffneter Mann drang in eine Moschee in der Innenstadt ein, wo sich zur Mittagsstunde mehr als 300 Menschen zum Freitagsgebet versammelt hatten, und schoss mit einer Schnellfeuerwaffe um sich.
«Dunkelster Tag» in der Geschichte Neuseelands
Für den Pazifikstaat Neuseeland ist es eine der schlimmsten Gewalttaten der jüngeren Geschichte. Ardern sprach von einer von Neuseelands «dunkelsten Stunden». «Ich würde dies als eine Gewalttat beschreiben, wie es sie noch nie gegeben hat.» Für solch ein Verbrechen gebe es «keinen Platz in Neuseeland»
Die Flaggen im Land wurden auf Halbmast gesetzt.