Mount Everest ist jetzt offiziell 86 Zentimeter höher
Der höchste Berg der Erde ist jetzt offiziell 86 Zentimeter höher - konkret 8848.86 Meter.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Mount Everest ist um 86 Zentimeter auf 8848.86 Meter gewachsen.
- Der neue Höhenwert könnte sich nicht nur wegen genauerer Messmethoden geändert haben.
- Auch das Verschieben der Platten oder starke Erdbeben könnten eine Wirkung gehabt haben.
Der höchste Berg der Erde ist jetzt offiziell 86 Zentimeter höher - konkret 8848.86 Meter. Das teilte Chinas Aussenminister Wang Yi während einer Videokonferenz am Dienstag mit.
Bislang gab es für den Mount Everest zwar eine gemeinhin akzeptierte Höhe von 8848 Metern. Diese stammt von indischen Forschern aus den 1950ern.
Seither aber haben mehrere Teams nachgemessen und sind auf jeweils etwas andere Resultate gekommen. Nun haben China und Nepal, auf deren gemeinsamer Grenze der Berg steht, erstmals gemeinsam gemessen und berechnet.
Verschiebung der tektonischen Platten
Der neue offizielle Höhenwert könnte sich nicht nur wegen genauerer Messmethoden geändert haben. Dies sagt Christian Gerlach von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der zu Erdmessung und Glaziologie forscht.
Die Höhe könnte sich auch tatsächlich geändert haben. Etwa wegen eines Verschiebens tektonischer Platten oder des starken Erdbebens von 2015, das im Himalaya-Gebirge zu Höhenveränderungen geführt habe.
Nepal, eines der nach den Vereinten Nationen am wenigsten entwickelten Länder der Welt, wollte zunächst alleine messen. Aber nach einem Besuch von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping 2019 wurde es ein Gemeinschaftsprojekt im Zeichen «ewiger Freundschaft». China betonte darin auch Infrastrukturhilfe an das arme Nepal und dieses wiederum seine Anerkennung Taiwans und Tibets als Teile Chinas.
2019: Stau in der Todeszone
Um die Höhe zu bestimmen, massen Teams der beiden Länder mit Winkelmessgeräten anhand von bekannten Punkten im Tal und Geräten. Das nepalesische Team war 2019 oben, als es einen Stau von Abenteurern in der sogenannten Todeszone gab. Das chinesische Team war in diesem Corona-Jahr dort - Medienberichten zufolge als einziges Team überhaupt.
Um auf den Wert zu kommen, gab es auch Messungen der Schwerkraft in der Umgebung und Berechnungen anhand eines Computermodells. Denn die Satellitenmessung erfasst nicht direkt die Höhe über dem Meeresspiegel.