Nach Tötung von Dschihad-Führer: Israel mobilisiert 25000 Reservisten
Nach der gezielten Tötung eines militanten Palästinenserführers im Gazastreifen hat Israels Verteidigungsminister Benny Gantz die Mobilisierung von 25000 Reservisten genehmigt. Das bestätigte sein Büro am Freitagabend. Die Entscheidung ist dem Militär zufolge nach Beurteilung der Sicherheitslage gefallen.
Das Wichtigste in Kürze
- Israels Streitkräfte hatten zuvor den Militärchef der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (PIJ) im Gazastreifen, Taisir al-Dschabari, getötet.
Der hochrangige Kommandeur war dem Militär zufolge verantwortlich für zahlreiche Raketenangriffe aus dem Gazastreifen und geplante Angriffe auf Zivilisten. Der Islamische Dschihad wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.
Für die israelischen Gebiete rund um den Küstenstreifen wurde am Freitag eine erhöhte Sicherheitsstufe ausgerufen.
Nach palästinensischen Angaben kamen bei der grossangelegten Militäraktion mit mehreren Luftangriffen mindestens zehn Menschen ums Leben, darunter neben Al-Dschabari ein fünfjähriges Kind. Mindestens 55 Menschen seien verletzt worden.
2019 hatte Israel bereits den Vorgänger von Al-Dschabari, Dschihad-Militärchef Baha Abu al-Ata, gezielt getötet. Darauf folgten damals massive Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf israelische Orte und Gegenangriffe der israelischen Luftwaffe in dem Küstenstreifen. Nach einigen Tagen konnte mit Hilfe von Unterhändlern Ägyptens und der Vereinten Nationen eine Waffenruhe vereinbart werden.