Nach Waffenruhe: Wieder Kämpfe in Afghanistan
Trotz der Waffenruhe zwischen den Taliban und der Regierung von Donnerstag bis Samstag während der Eid-Feiertage sind mindestens 23 Menschen getötet worden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Afghanistan sind mindestens 23 Menschen durch Anschläge gestorben.
- Zuvor herrschte eine dreitägige Waffenruhe zwischen den Taliban und der Regierung.
In Afghanistan haben am Sonntag nach einer dreitägigen Feuerpause wieder Kämpfe zwischen den militant-islamistischen Taliban und der Regierung begonnen. Einer Mitteilung des 215. Armeekorps zufolge haben die Regierungskräfte ihre Offensiven und Anti-Terrorismuseinsätze in der Provinz Helmand im Süden des Landes wieder aufgenommen. Demnach wurden Operationen im Westen der Provinzhauptstadt Laschkargah sowie in den Bezirken Nawa und Nahr-e Saradsch gestartet.
Trotz der Waffenruhe von Donnerstag bis Samstag während der Eid-Feiertage sind mindestens 23 Menschen getötet worden. Mindestens zwölf waren bei einem Anschlag auf eine Moschee ums Leben gekommen. Dieser wurde von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamiert. Weitere starben, als ihre Fahrzeuge auf am Strassenrand platzierte Sprengsätze auffuhren.
Taliban starten nach US-Truppen-Abzug Offensiven
Vor der Waffenruhe gab es in Afghanistan schwere Gefechte. Mit Beginn des offiziellen Abzugs der US- und Nato-Truppen am 1. Mai hatten die Taliban Offensiven in mehreren Provinzen gestartet. Beide Seiten erklärten, dem Gegner schwere Verluste zugefügt zu haben.
Beobachter befürchten, dass diese Angriffe erst der Beginn jährlicher Offensiven der Taliban sind. Diese könnte sich nach Abschluss des Abzugs der US- und Nato-Truppen weiter verstärken.
Offiziellen Angaben zufolge waren Anfang Mai noch rund 10'000 US- und Nato-Soldaten im Land, darunter rund 1100 der Bundeswehr. Diese sollen bis spätestens 11. September abgezogen sein. Das US-Militär hatte vergangene Woche mitgeteilt, es schätze, rund sechs bis zwölf Prozent des gesamten Abzugsprozesses sei abgeschlossen.