Die Nationalisten triumphieren bei der Regionalwahl auf Korsika. Nun wird Paris mit vermehrten Forderungen nach Autonomie der Mittelmeerinsel rechnen müssen. Ein Szenario wie in Spanien droht aber nicht.
Gilles Simeoni führt die Nationalisten zum Sieg in Korsika.
Gilles Simeoni führt die Nationalisten zum Sieg in Korsika. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nationalisten gewinnen die Wahl mit 56,5 Prozent.
  • Mit dem Sieg dürfte Korsika mehr Autonomie fordern.
  • Korsika sei aber nicht Katalonien.
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Die Nationalisten gehen als klare Sieger aus der Regionalwahl auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika hervor. Die von Gilles Simeoni angeführte Liste kam auf 56,5 Prozent der Stimmen. Das Ergebnis überraschte nicht. Bereits im ersten Wahlgang vor einer Woche lag die gemeinsame Liste der wichtigsten nationalistischen Kräfte mit mehr als 45 Prozent klar vorn.

Der Sieg wird als richtungsweisend für das bislang schwierige Verhältnis der Insel zum französischen Zentralstaat gewertet. Mit dem klaren Sieg dürften ihre Forderungen nach mehr Autonomie neues Gewicht bekommen.

Die gemeinsame Liste der wichtigsten nationalistischen Kräfte setzt sich seit langem schon für eine rechtlich verankerte Autonomie Korsikas ein. Ein Szenario wie in Spanien, das von den katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen in die Krise gestürzt wurde, droht Frankreich jedoch nicht. Denn sie fordern keine Abspaltung von Frankreich, obwohl es in ihren Reihen auch Befürworter einer Unabhängigkeit gibt.

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